Story-Detail

Ideen für den Erfolg

Für Swiss Prime Site ist Innovation ein zentraler Treiber für eine nachhaltige Geschäftstätigkeit. Mit der Durchführung von Innovationsworkshops will das Unternehmen die Bedürfnisse der Stakeholder frühzeitig antizipieren und für sie Mehrwert schaffen. Ein Bericht über den jüngst veranstalteten Workshop zum Thema «Wertewandel».

Es ist ruhig im Raum. An mehreren Tischen verteilt sitzen Personen. Die Köpfe zusammengesteckt, tauschen sie Informationen aus und diskutieren mit gedämpften Stimmen. Einige von ihnen sind über ihren Laptop oder ihr Smartphone gebeugt und recherchieren im Internet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auf verschiedenfarbigen Moderationskarten festgehalten, auf Flipcharts gepinnt und geclustert. Es ist später Nachmittag und die Teilnehmenden sprühen vor Ideen.

Die Durchführung von Innovationsworkshops zählt heutzutage zum Pflichtprogramm jedes Unternehmens, das der Zukunft einen Schritt voraus sein will. Es steht deshalb ausser Frage, dass Swiss Prime Site als grösste börsenkotiere Immobiliengesellschaft der Schweiz sich mit den Themen und Trends von Morgen auseinandersetzt. «Für uns ist Innovation der Treiber für eine nachhaltige Geschäftsführung», präzisiert Urs Baumann, Head Group Sustainability & Innovation bei Swiss Prime Site. Innovation ist Teil der Unternehmensstrategie. Zusammen mit den dazugehörigen Prozessen zählt sie zu den zentralen und gelebten Werten der Immobiliengesellschaft. «Im Rahmen eines systematischen Innovationsmanagements identifizieren und analysieren wir die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Wir wollen wissen, wie sie generell unseren Markt und unser Umfeld in Zukunft prägen werden und was für Auswirkungen sie im Speziellen auf unsere Geschäftstätigkeit haben. Dieses Wissen – wir betrachten es als sogenanntes ‘Intellektuelles Kapital’ – hilft uns, die Bedürfnisse unserer Stakeholder frühzeitig zu antizipieren. Schliesslich geht es darum, unsere Immobilien und Dienstleistungen so zu planen, dass sie für unsere Stakeholder nachhaltig nutzbar sind und einen signifikanten Mehrwert erbringen.»

Das Future Board ist ein interdisziplinär arbeitendes Gremium, das die Innovationstätigkeiten der gesamten Swiss Prime Site-Gruppe bündelt und steuert.

Im Rahmen eines systematischen Innovationsmanagements identifiziert und analysiert das Future Board die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen.

Die Erkenntnisse werden auf verschiedenfarbigen Moderationskarten festgehalten, auf Flipcharts gepinnt und geclustert. 

So haben sich heute die Experten aus den Bereichen Entwicklung, Innovation und Technologie von Swiss Prime Site sowie ihren Gruppengesellschaften im Swissmill Tower in Zürich-West zusammengefunden. Neun an der Zahl sind es. Sie bilden das Future Board. Ein interdisziplinär arbeitendes Gremium, das mit der Aufgabe betraut ist, die Innovationstätigkeiten über die gesamte Swiss Prime Site-Gruppe zu bündeln und zu steuern. Dazu zählt auch die Organisation von Innovationsworkshops. «Solche Workshops sind eine effektive Methode, um uns vertieft mit relevanten Themen zu befassen und unsere Innovationsfelder konzeptionell weiterzuentwickeln», erklärt Urs Baumann.

Heute geht es um den Wertewandel unserer Gesellschaft. Hierzu Dr. Alexandra Bay, Head Group Research bei Swiss Prime Site: «Unsere Wertvorstellungen verschieben und verändern sich ständig. Das war schon immer so. Gegenwärtig passiert das jedoch schneller und mit einem hohen Mass an Komplexität. Das ist auf die vielen (digitalen) Impulse, die uns andauernd Neues zutragen und entstehen lassen, zurückzuführen. Vor allem aber sind unsere Werte heute ambivalent.» Als Beispiel sei der Megatrend Individualisierung genannt: Wir haben die Freiheit, uns selbst zu definieren und zu bestimmen, an welchen Idealen wir uns orientieren, wie wir wohnen, leben, arbeiten oder wie und was wir konsumieren. Die Qual der Wahl also. Das wirft Fragen auf. Eine im Speziellen: Diejenige nach Zugehörigkeit. Ungeachtet aller Individualität wollen wir nämlich einer Gemeinschaft zugehören. Hier zeigt sie sich, die Ambivalenz – und wie komplex sich ihre gegensätzlichen Effekte auf die Rahmenbedingungen der Zukunft und auf das Geschäftsmodell eines Immobilienunternehmens wie Swiss Prime Site auswirkt. «Solche Entwicklungen wollen wir so gut wie möglich greifbar machen», sagt Alexandra Bay.

Gestartet hat der Innovationsworkshop bereits am Morgen. Nach einer kurzen Begrüssung und Einleitung präsentierten die Mitglieder des Future Board sich gegenseitig ihre bereits sehr detailliert ausgearbeiteten Business Cases. Zwei Monate zuvor haben die Teilnehmenden das Arbeitspaket erhalten. Der Auftrag: Blitzpräsentation von Persona, einer Auswahl von möglichen Innovationsfeldern und den dazu konzipierten Business Cases. Im Mittelpunkt stehen Michèle Powerbündel, Maxilein und Hansueli Dübeli. Das sind fiktive Personen, in deren Alltag die Immobilien und Dienstleistungen von Swiss Prime Site eine Rolle spielen. «Wir haben uns in drei Gruppen aufgeteilt und uns in den vergangenen Wochen mehrmals getroffen», erzählt eine Teilnehmerin. «Dabei haben wir uns intensiv mit unserer Persona, ihrer Lebenskonstellation und den äusseren Einflussfaktoren in der Zukunft, genauer gesagt im Jahr 2040, auseinandergesetzt. Auf dieser Basis haben wir dann spezifische Geschäftsideen entwickelt.»

Direkt im Anschluss an die Präsentationen wurden im Plenum Verständnisfragen geklärt, kritische Punkte angesprochen und konstruktive Empfehlungen eingebracht. Schliesslich galt es im Kollektiv zu entscheiden, welche Konzepte weiterbearbeitet und welche konsolidiert oder ad acta gelegt werden. Das wiederum hatte Einfluss auf die für den weiteren Verlauf des Workshops massgebende Zusammensetzung der Gruppen. Eine wichtige Sequenz während eines Innovationsworkshops. Sie soll sicherstellen, dass andere Ideen eingebracht werden und der Know-how-Transfer stattfindet. Und welche Business Cases wurden für die Weiterentwicklung selektiert? «Wir haben drei Konzepte gewählt, die einerseits den grössten Nutzen für die Personas, also unsere Stakeholder, aufweisen und andererseits das höchste Wertschöpfungs- und Innovationspotenzial für unser Geschäftsmodell bieten. Interessant ist, dass fast alle Konzepte im Kern den sozialen Wert der Gemeinschaft oder den sogenannten Community-Gedanken aufnehmen», resümiert Urs Baumann.

«Wenn wir und unsere Stakeholder von Anfang an am gleichen Strang ziehen, können wir für alle Seiten gezielter, klüger, schneller und insgesamt erfolgreicher entwickeln.»

Urs Baumann, Head Group Sustainability & Innovation

Nach einer kurzen Mittagspause haben sich die Mitglieder des Future Board wieder in ihren Gruppen zusammengefunden. «Nun gehen wir noch mehr ins Detail und betrachten die Customer Journey, die Opportunitäten für Kunde und Unternehmen sowie die Investitionskosten. Das Ziel ist, das wir am Ende des Tages ausweisen können, wie sich die vorgeschlagenen Geschäftsideen konkret auf unsere Immobilien im Portfolio oder geplante Entwicklungen übertragen lassen», so Urs Baumann. Herausgekommen sind Konzepte wie beispielsweise die Transformation von Stadtteilen in Lebensräume, in denen der Gemeinschaftsgedanke den Grundstein für eine nachhaltige Raumentwicklung legt. In gezielter Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand, der Bevölkerung und den Nutzern sollen übergeordnete Flächengestaltungskonzepte zur verbesserten Ein- und Anbindung an einzelne Standorte oder Quartiere entwickelt werden. Diese sehen adaptierbare Büro-, Gewerbe-, Retail- und Wohnräume mit geteilten Allgemeinflächen und allen erforderlichen Services, die denjenigen eines Hotels in Nichts nachstehen, vor. Das Besondere: Die über mehrere Generationen verteilten Nutzer kreieren Angebot und Infrastruktur selbst – von der Planung bis hin zum eigentlichen Betrieb. Im Zentrum einer solchen «kuratierten Gemeinschaft» steht die Bildung einer Community und deren wichtigster Wert, die Loyalität – oder anders gesagt, die Verbundenheit zu einem mitgestalteten Lebensraum. Ein sozialer Wert als Mehrwert für Swiss Prime Site? «Wenn wir und unsere Stakeholder von Anfang an am gleichen Strang ziehen, können wir für alle Seiten gezielter, kluger, schneller und insgesamt erfolgreicher entwickeln und betreiben. Zudem ist in einer Community der Wille zur gegenseitigen Unterstützung – nehmen wir etwa den Einkauf beim lokalen Detailhändler oder das freiwillige Engagement zur Aufwertung des Quartiers – grösser als in einer anonymen Siedlung», erklärt Urs Baumann.

Am Schluss ihrer Präsentationen und als Fazit des Workshops fassen die Teilnehmenden zusammen, welche Punkte für ihre Geschäftsmodelle noch zu prüfen sind, welche Unsicherheiten ausgeräumt werden müssen und wie sie sich insgesamt die Weiterentwicklung ihrer Idee vorstellen. Die wichtigste Frage bleibt: Wie geht es weiter und was wird getan, damit dieses Wissen nicht versickert? «Erstmals steht die Sicherung der Ergebnisse an. Danach entscheiden wir im Plenum über die Möglichkeit der Umsetzung der Ideen oder ob wir weitere Expertisen benötigen. Wesentlich ist, dass wir für die Grundsatzfragen der Zukunft gerüstet sind, indem wir uns heute mit einer solchen konfrontiert haben. Allein dadurch besitzen wir schon mal einen Wettbewerbsvorteil. Das Ziel ist sicherlich, dass wir die Ideen unter realen Bedingungen auf unseren Arealen oder bei der Entwicklung von neuen Projekten testen können. In der Vergangenheit und bei der Planung unserer aktuellen Projekte, haben wir schon mehrmals bewiesen, dass wir auch den Mut haben, neuartige und zukunftsorientierte Konzepte umzusetzen», schliesst Urs Baumann.

LinkedIn Copy Link