Story-Detail
Innovation – Das Unerwartete erwarten
Leuchtende Beispiele und Erfolgsgeschichten – namentlich von Startups aus dem Silicon Valley – beflügeln Innovationsaktivitäten; entsprechende Teams werden gebildet und Budgets gesprochen. Die Startups selbst profitieren von den modernen Systemen – zum Beispiel von den Finanzierungsmöglichkeiten über Crowdfunding-Plattformen. Ferner suchen institutionelle Anleger alternative Renditequellen und prüfen vermehrt Investitionen in Startups. Neben Banken als Finanzierungspartner spielen traditionellerweise Stiftungen und Bürgschaftsgenossenschaften eine wichtige Rolle in der Förderung und Unterstützung von überzeugenden Geschäftsideen. Stellvertretend für viele andere seien hier die als Wissenschafts- und Innovationsstiftung gegründete Gebert Rüf Stiftung oder die Bürgschaftsgenossenschaft SAFFA genannt, welche Unternehmerinnen den Zugang zum Kredit erleichtert.
Innovation – ein Evergreen
Bahnbrechende Errungenschaften in den Bereichen Technik, Antriebssysteme, Mobilität, Energiequellen, Kommunikationsmittel veränder(te)n die Lebensweise und Arbeitswelten des Menschen. Der Blick auf die Innovationslandschaft von heute beziehungsweise auf die Startup-Welt zeigt eine Verschmelzung von angestammter Wissenschaft mit Technologie – etikettiert mit der Nachsilbe «+Tech». Typische Innovationsfelder sind dann – neben PropTech – MedTech, BioTech, HealthTech, Fin-, Reg- und LegalTech sowie CleanTech bis hin zu FoodTech. Die «Information and Communication Technology» (ICT) umfasst Big Data & Analytics, Software, virtuelle Plattformen oder Realitäten («Virtual – Augmented – Mixed Reality»). Neu sind im Vergleich zu früher das rasche Prototyping und Testing, die enorme Geschwindigkeit von Neuentwicklungen und die faktische Gleichsetzung von Innovation mit einem Mega-Trend, der Digitalisierung. Dabei findet Wandel auf verschiedenen Ebenen statt – auf technischen wie auch auf gesellschaftlichen oder ökologischen.
Innovation heisst nicht einfach +Tech
Was heisst Innovation für die Immobilienwirtschaft oder genauer gesagt für eine Immobiliengesellschaft wie Swiss Prime Site, die nachhaltig Lebensräume gestaltet? Reicht es, sich als Immobilienunternehmen in der PropTech-Welt umzusehen, um innovative (Geschäfts-)Ideen und mögliche Partner zu finden?
Innovation ist breiter zu verstehen – speziell in Unternehmen, die sowohl in Immobilien und Projektentwicklung als auch in immobiliennahe Geschäftsfelder investieren und deren Geschäftsmodell den gesamten Lebenszyklus von Immobilien umfasst. Jede Phase dieses Zyklus – vom Scouting und Investition, zu Entwicklung und Realisierung, über Asset- und Portfolio-Management, während der Bewirtschaftung und Nutzung bis zur Umnutzung oder Devestition – bietet (Frei-) Raum für Innovationen und neue durch Startups getriebene Geschäftsmodelle. Gleichzeitig wirken direkte, aber auch indirekte, kundenseitige Disruptions-Kräfte auf Immobilien-Unternehmen; direkt spürbar sind zum Beispiel digitalisierte Plattformen für Immobilien-Transaktionen wie Dealestate, indirekt beispielsweise der Strukturwandel im Detailhandel.
Das Leben verändert sich im Zeitalter der Digitalisierung; die Welt wird virtueller. Weitere langfristige Mega-Trends wie die Urbanisierung und der Klimawandel beeinflussen das Wohnen, die Mobilität, die Arbeitswelt wie auch die Konsum- und Freizeitaktivitäten in allen Regionen. Aus der Digitalisierung folgt zusammen mit der «Sharing» und «Service Economy», dass nicht alles fix und für lange Zeit definiert, gebaut oder besessen werden muss. Es entstehen mehr Flexibilität und grössere Freiheiten. Die Entwicklung von Raum zu Lebensraum gestaltet sich deshalb anspruchsvoll. Interdisziplinäre Ansätze und das Erarbeiten von Szenarien werden immer wichtiger – will heissen, das «In Szenarien denken – planen – realisieren» wird zum Erfolgsfaktor. Auf gesellschaftliche oder ökologische Fragestellungen wie beispielsweise zur Intergenerationalität oder Biodiversität heisst die Antwort nicht immer «+Tech».
Strukturierter Innovationsprozess PLUS Zufall und Kreativität
Ein Unternehmen kann mit dieser Komplexität und Herausforderung umgehen, indem es sich auf das besinnt, was bleibt. Die Anspruchsgruppen stehen dabei im Zentrum. So bedeutet «Stakeholder Centricity» vom Stakeholder her überlegen und dann zurück zur Technologie gehen. Eingebettet in die Unternehmens- wie auch Nachhaltigkeitsstrategie ist bei Swiss Prime Site die Innovationsstrategie mit dem dazugehörigen Prozess. Ein strukturierter Ablauf hilft in der Ordnung und Priorisierung der relevanten Themen und Trends. Diese Top-Down-Sicht erfordert eine offene, kritische Denkhaltung, wird doch Bestehendes grundlegend hinterfragt und neu gedacht. Szenarien skizzieren mögliche Zukunftsbilder und den Weg dorthin. Daraus lassen sich Bedürfnisse und entsprechende Infrastrukturen, Produkte und Dienstleistungen ableiten.
Ein gut organisierter Prozess allein garantiert noch keine Innovation; kann aber dazu dienen, Ideen, Können und Wissen aus ganz vielen Disziplinen in Mehrwert zu transformieren. Es braucht zusätzlich Mut, Bestehendes agil und kreativ zu kombinieren und spielerisch zu experimentieren. Unangepasste Herangehensweisen und ein gewisser Abenteuergeist führen zu Neuerungen, denn viele Erfindungen sind letztendlich das Produkt des puren Zufalls: «Das Unerwartete muss immer erwartet werden.»
Im zweiten Teil erfahren Sie, mit welchen konkreten Massnahmen der Innovationsprozess bei Swiss Prime Site umgesetzt wird.