Umwelt (E)
Wir handeln umweltbewusst und ressourcenschonend – Klimaneutralität bis 2040 und Förderung der Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt.
Unsere wesentlichen Themen
Nachhaltiges Entwickeln und Bauen
Zertifizierungen als Referenzrahmen für das Entwicklungsgeschäft
Die Nachhaltigkeitsperformance unserer Entwicklungstätigkeit messen wir insbesondere anhand des GRESB-Ratings mit dem spezifischen Development Benchmark sowie mit immobilienbezogenen Zertifizierungssystemen und Zertifikaten.
Bei Entwicklungsprojekten liegt der Fokus auf der Zertifizierung nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). Die Anwendung des SNBS sorgt dafür, dass Nachhaltigkeit im gesamten Entwicklungsprozess berücksichtigt wird. Dabei werden nicht nur die Ökologie und Wirtschaftlichkeit des Gebäudes, sondern auch Gesundheit und Sicherheit im Bauprozess und späteren Betrieb sichergestellt. Besonders die Materialwahl und der Ausschluss schädlicher Materialien spielen dabei eine wichtige Rolle. Ist eine Zertifizierung nach SNBS nicht möglich, beispielsweise aufgrund der Nutzung, kommen andere etablierte Labels (z. B. Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft SGNI/ DGNB) zur Anwendung.
Auch Swiss Prime Site Solutions orientiert sich am SNBS als Leitfaden für nachhaltiges Bauen. Entwicklungs- und Bauprojekte werden in der Regel, sofern technisch und wirtschaftlich sinnvoll, nach einem nachhaltigen Standard zertifiziert. Bei Entwicklungen im Bestand wird eine Zertifizierung nach Minergie oder Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (DGNB/SGNI) angestrebt.
Nachhaltige Nutzung und nachhaltiger Betrieb
Referenzrahmen für Nachhaltigkeit
Die Immobilienbranche verursacht einen wesentlichen Anteil des CO₂-Ausstosses in der Schweiz und weltweit. Vor diesem Hintergrund dürfen sich die Bemühungen zur Bewältigung des Klimawandels nicht nur auf nachhaltig konzipierte Neubauten konzentrieren, sondern müssen sich auch auf Bestandsliegenschaften ausdehnen. Ansatzpunkte sind Objektstrategien, Unterhalts-, Betriebs- und Mobilitätskonzepte sowie Mietvertragsverhältnisse, welche Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Mit Blick auf die Nutzung müssen auch Aspekte wie Lebensqualität und Innenraumgesundheit beachtet werden. Einfluss auf die Nachhaltigkeit während der Betriebsphase von Immobilien haben wir insbesondere bei Instandhaltungs- und Instandsetzungsmassnahmen oder im Rahmen von Mieterausbauten, teilweise aber auch über die Ausgestaltung der Vertragsverhältnisse mit Mietenden und Lieferanten.
Referenzrahmen für Nachhaltigkeit mittels GRESB-Benchmark und Zertifizierungen
Die Qualität und die Nachhaltigkeitsperformance unserer Kernprozesse im Portfolio- und Asset-Management messen wir einerseits mit dem Global Real Estate Sustainability Benchmark (GRESB) in der Kategorie Standing Investment sowie mit immobilienbezogenen Zertifizierungssystemen und entsprechenden Zertifizierungen von Bestandsimmobilien. Dabei setzen wir für unsere eigenen Bestandsimmobilien auf das Zertifizierungssystem BREEAM -Bestand für den Teil Gebäude. Im Rahmen der Zertifizierung werden unterschiedliche Kriterien beurteilt, wobei Energie, Emissionen, Gesundheit und Wohlbefinden, Materialisierung sowie Widerstandsfähigkeit besonders gewichtet sind. Parallel zu jeder Zertifizierung wird eine Potenzialanalyse mit konkreten Verbesserungsmassnahmen erstellt, welche in die Objektstrategien sowie die Investitionsplanung einfliessen und, wo sinnvoll, im Hinblick auf die alle drei Jahre erforderliche Rezertifizierung umgesetzt werden. Damit verfügen wir im eigengehaltenen Immobilienportfolio über einen einheitlichen Referenzrahmen zur Nachhaltigkeitsperformance und können unsere Liegenschaften kontinuierlich optimieren sowie für unser Green Finance Portfolio qualifizieren. Zu den nicht zertifizierbaren Liegenschaften gehören Parkhäuser/Parkplätze sowie komplexe beziehungsweise räumlich und technisch schwer abgrenzbare Stockwerkseigentumseinheiten.
CO₂-Reduktionsziel und Absenkpfad
2019 haben wir einen detaillierten CO2-Absenkpfad für unser gesamtes Immobilienportfolio entwickelt. Dieser prognostizierte für die rund 1.6 Millionen Quadratmeter Geschossflächen – unter der Annahme eines bis dato jährlich durchschnittlichen Portfolios- bzw. Flächenzuwachses von 20 000 m2 – eine beeinflussbare Reduktion der relativen CO2-Emissionen (Intensität) um mindestens 75% bis ins Jahr 2050. 2020 hat das Sustainability Board von Swiss Prime Site das Reduktionsziel für das Immobilienportfolio weiter verschärft. Neu soll bereits 2040 Klimaneutralität im Betrieb erreicht werden.
Kreislaufwirtschaft
Innovative Ansätze und Partnerschaften für die Kreislaufwirtschaft
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft werden zu wichtigen Wert- und Innovationstreibern. Es geht nicht nur um die Minimierung des ökologischen Fussabdrucks. Vielmehr stehen gezielte Innovationen wie Urban Mining im Mittelpunkt. Auch neue Geschäftsopportunitäten entstehen durch die Transformation des Geschäfts- und Wertschöpfungsmodells sowie die intensivere Zusammenarbeit mit Stakeholdern entlang der gesamten Lieferkette.
Wir sehen uns als treibende Kraft im Kreislaufengagement der Schweizer Immobilienbranche. Deshalb engagieren wir uns im Verein C33 (Circular Construction Catalyst 2033), der Schweizer Koordinationsstelle für zirkuläres Bauen und der Charta Kreislauforientiertes Bauen. Ausserdem sind wir Teil der Plattform Sustainable Switzerland des Swiss Sustainability Forums der NZZ.
Ambition der Charta Kreislauforientiertes Bauen 2030
Wir haben die Charta Kreislauforientiertes Bauen mitentwickelt und als Erstunterzeichnerin unterschrieben. Die Charta ist ein wichtiges Orientierungsinstrument, um den Wandel hin zu einer ressourcenschonenden Bauwirtschaft zu fördern. Durch Innovation, Zusammenarbeit und ein starkes Engagement für Nachhaltigkeit soll die Schweizer Bauwirtschaft bis 2030 zu einem Modell für zirkuläres Bauen werden. Bis 2030 will die Charta den Einsatz nicht erneuerbarer Rohstoffe um 50% reduzieren. Ausserdem sollen graue Treibhausgasemissionen erfasst und gesenkt sowie die Kreislauffähigkeit von Bauprojekten verbessert werden. Als Mitglied verpflichten wir uns, konkrete Aktionspläne zu entwickeln und Massnahmen umzusetzen, um diese Ziele zu erreichen. Der Fokus liegt auf dem Bau von möglichst wenig Neuem (Suffizienz) und dem langfristigen Werterhalt von Gebäuden (Lebenszyklusbetrachtung). Es geht darum, effizient und mit den richtigen bzw. langlebigen Materialien zu bauen. Voraussetzung dafür ist eine hohe Transparenz der Umweltauswirkungen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Ferner unterstützt eine aktiv geführte Community den Erfahrungsaustausch und das gemeinsame Lernen. Dazu gehören die Definition relevanter Kennzahlen und die Bearbeitung bedürfnisorientierter Fragestellungen der Community.
Kreislaufwirtschaft in der Kundenbeziehung und der Lieferkette verankern
Wir nutzen unseren Handlungsspielraum, um Eigentümer, Dienstleister, Mitarbeitende und Mieterschaft für Kreislaufund Umweltthemen zu sensibilisieren. In unserem unternehmensweiten Konzept zur Umweltpolitik haben wir eine Zertifizierungsstrategie festgelegt. Bei allen Entwicklungsprojekten werden eine Nachhaltigkeitszertifizierung nach SNBS oder eine vergleichbare Zertifizierung sowie die Ambitionen der Charta angestrebt. Dabei berücksichtigen wir Vorgaben zur nachhaltigen Beschaffung und zum ressourcenschonenden Einsatz von Materialien, wie die Verwendung von Recyclingmaterialien, die Auswahl regionaler Lieferanten und die Rückbaubarkeit. Der Kriterienkatalog umfasst auch transversale Themen wie Kreislaufwirtschaft, Klimaanpassung und Suffizienz, denen relevante Einzelkriterien zugeordnet sind.
Nachhaltigkeitskriterien aus Zertifizierungssystemen zusammen mit der formulierten Ambition und den Zielgrössen der Charta Kreislauforientiertes Bauen ermöglichen uns, unsere Ansätze des kreislauffähigen Gebäudes bereits in die Leistungsbeschreibungen (Pflichtenhefte) von Architekturwettbewerben, in Werkverträge oder Rahmenverträge zu integrieren sowie in Vertragsverhältnisse mit Mietern und Dienstleistern einfliessen zu lassen.
Bestellerkompetenz mit Kreislaufgedanken
Unser Know-how im Bereich der Kreislaufwirtschaft erweitern wir laufend und nutzen es unternehmensweit. Einerseits bei unseren eigenen Bau- und Entwicklungsprojekten und andererseits bei unseren Dienstleistungen. Im Bau schonen wir Primärressourcen und Deponieraum und senken die CO₂-Emissionen, indem wir auf den Erhalt der bestehenden Gebäudesubstanz, die Reduktion des Materialeinsatzes, die Wiederverwendung, die Materialwahl sowie die Reduktion des Bauabfalles fokussieren. Bei der Abfallentsorgung und Wiederverwendung von Wertstoffen werden alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten. Die Entsorgung der Abfälle findet, wo immer möglich, nach dem Recyclingprinzip statt.