Story-Detail
Vom Telegrafenamt zum Design Hotel
Das tun auch die meisten der anwesenden Gäste. Da konzentriertes Arbeiten am Laptop, dort gedämpfte Gespräche – ein idealer Ort, um sich mit Anastasius Tschopp über eines der jüngsten Objekte im Portfolio von Swiss Prime Site Immobilien zu unterhalten.
Tschopp kennt das Projekt wie kein zweiter. Seit seinem Start begleitete er es. «Eigentlich noch länger», korrigiert er. «Der Rückbau war bereits in vollem Gange. Gleichzeitig lief das Projekt für den Umbau, 13'000 Quadratmeter Bürofläche. Doch kurz vor der Umsetzung überdachten wir unsere Strategie nochmals.» Obwohl nur wenige Minuten zu Fuss vom Paradeplatz entfernt, war es mehr als fraglich, ob sich ein Objekt mit einer solch grossen Fläche langfristig vermieten lassen würde. Die Grossbanken zogen mit ihren neuen Standorten weg von den Prestigeadressen in die Agglomeration, und für andere Mieter wären die notwendigen Mieten zu hoch oder die angebotenen Flächen zu gross gewesen. Und da war noch die Sache mit dem Heimatschutz, der beim historisch wertvollen Gemäuer zu keinen grossen Kompromissen bereit war.
«Die Basis aller Investments von Swiss Prime Site Immobilien ist die Nachhaltigkeit, und die war einfach nicht gegeben», erzählt Tschopp. «Die Pläne hätten wir sehr optimistisch rechnen müssen, und das enstpricht nicht unserer Philosophie.» Aus einem erfolgreich lanciertem Projekt in Basel hatte er bereits einen Kontakt mit der deutschen Hotelkette Motel One und suchte das Gespräch. Bei der Erstellung des Businessplans gingen sie dann von eher konservativen Prognosen aus. «Wenn wir ein so grosses Gebäude zu einem Hotel umnutzen, dann haben wir einen Horizont von mindestens 20 Jahren. Es wäre absolut unrealistisch zu glauben, dass es mit Tourismus und Wirtschaft in dieser Zeit stetig nur bergauf gehen wird. Wir waren uns sehr schnell sicher, dass wir mit einem Budget Design Hotel an dieser perfekten Lage langfristig grossen Erfolg haben werden, denn auch oder gerade in Krisenzeiten werden solche Preis-Leistungs-Angebote immer gesucht sein. Für unter 200 Franken ein Doppelzimmer mitten im Kreis 1 ist in diesem Umfeld ein Angebot, das sofort sein Publikum fand und es auch langfristig immer finden wird.
«Motel One»
Eine bewegte Geschichte: Erst Telegrafenamt, dann Selnaupost, zeitweise Bankgebäude und Nachtclub. Vor ein paar Wochen wurde das Gebäude mitten im Zürcher Kreis 1 als Designhotel neu eröffnet. Das «Motel One» ist nicht nur eine aussergewöhnliche Hotelimmobilie, sondern eine eigentliche Perle im Portfolio von Swiss Prime Site Immobilien. Ein Budget Design Hotel in unmittelbarer Nähe zum Paradeplatz, zur Bahnhofsstrasse und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Zürichs. Seit der Eröffnung im Juli 2017 ist das Hotel, obwohl mit fast 400 Zimmern das grösste der Deutschschweiz, sehr gut gebucht. Wer die denkmalgeschützte Immobilie betritt, bemerkt schnell, dass es sich nicht um einen alltäglichen Bau handelt. Für die Umnutzung wurde das Gebäube aufwändig restauriert und in ein völlig neues Licht gerückt. Innovative Designelemente und eine hochwertige, funktionale Einrichtung haben aus dem ehemaligen Bürogebäude ein urbanes Design Hotel gemacht.
Das moderne Innenleben hinter der historischen, denkmalgeschützten Fassade zieht Businesskunden ebenso wie Tagestouristen an. Denn ein Doppelzimmer mitten im Kreis 1 für unter 200 Franken ist ein Angebot, das stets geschätzt werden wird und zum Verweilen einlädt.
So wurde das Projekt des «Motel One Zürich» entwickelt. Swiss Prime Site Immobilien übernahm dabei die Kosten für den gesamten Umbau und das Inventar – bis hin zum kleinsten Kaffeelöffel. Motel One hat einen langfristigen Mietvertrag unterzeichnet und stellt mit ihrem Know-how den professionellen Betrieb sicher. Dazu renovieren sie die Zimmer alle 6 bis 7 Jahre. Win-Win!
Die ersten Monate des Betriebs waren bereits ein voller Erfolg. Die fast 400 Zimmer des grössten Hotels der Deutschschweiz waren sehr gut gebucht. Das macht auch einen Fototermin in einem der Zimmer etwas schwierig. In der Stunde zwischen Room Service und dem Neubezug durch einen Gast kann der Fotograf kurz ein paar Bilder machen, während Anastasius Tschopp den Blick von der Terrasse geniesst. «Unglaublich, dieses Zimmer an dieser Lage für 180 Franken pro Nacht – finden Sie das mal in Zürich oder in irgendeiner anderen Grossstadt!»
Der Umbau selbst war eine grosse Herausforderung. In etwas mehr als zwei Jahren wurden die fast 400 Zimmer komplett neu gebaut, drei Lifte eingezogen und gleichzeitig die strengen Auflagen des Heimatschutzes eingehalten. Darunter auch solche, welche «die Erlebbarkeit der ehemaligen Schalterhallen» forderten. Im Nachhinein auch ein Glücksfall, denn wer das Gebäude betritt, ahnt sofort, dass es sich nicht um einen 08/15-Bau handelt.
«Wir haben in der Planung und Projektierung vielleicht ein paar Extrarunden gedreht, doch das war einfach notwendig, um eine wirklich nachhaltige Lösung zu finden», erzählt Tschopp. «Dafür waren wir dann in der Umsetzung dank Wincasa sehr effizient.» Wincasa gehört ebenfalls zur Swiss Prime Site Gruppe und hat in diesem Fall die Bauherrenvertretung übernommen. Unter ihrer professionellen Führung wurden Zeitpläne, Budgets und Qualitätsvorgaben eingehalten – nicht immer ganz einfach bei Bauvorhaben dieser Grössenordnung.
Tschopp freut sich «Es hat sich gelohnt. Das Hotel ist toll geworden, die Bewertungen der Gäste liegen bei über neun von zehn Sternen, die Umsätze bewegen sich seit Beginn deutlich über Budget, und schliesslich haben wir sogar auch noch den Heimatschutz glücklich machen können.