Geschichten, die uns bewegen

Geschichten, die uns bewegen

Als führende Immobiliengesellschaft schaffen wir mehr Wert und gestalten nachhaltig Lebensräume; innovativ und leidenschaftlich. Bei unseren Immobilien­investitionen und -produkten setzen wir Standards und haben stets den Anspruch, Mehrwert für unsere Anspruchs­gruppen zu schaffen. Dabei sind wir der Nach­haltigkeit verpflichtet und übernehmen Verantwortung für unser Handeln, unsere Umwelt und die Gesellschaft.

Green Leases – ein Marathon und kein Sprint!

Mit der Energie­strategie 2050 hat der Bund im letzten Jahr die Weichen in eine Zukunft mit weniger Umwelt­belastung gelegt. Damit gewinnen Nach­haltig­keits­themen und ESG (Environmental, Social, Governance) weiter an Bedeutung und werden zunehmend in den individuellen Unter­nehmens­­strategien verankert.

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Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Der Stücki Park – hier trifft Life Science auf Business

Seit 2017 wird das Areal, das in Basel einfach «Stüggi» genannt wird, umfassend transformiert und neu positioniert. Aus einem ehe­maligen Einkaufs­tempel ist mittlerweile ein Lebens­raum für Frei­zeit, Unterhaltung, Arbeiten und vor allem Forschung, Entwicklung sowie Wissens­transfer entstanden. Die ehemalige industrielle Stück­färberei am Rande der Stadt mausert sich zu einem Zentrum und attraktiven Life Science Hub von über­regionaler Bedeutung.

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Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Dekarbonisierung, Netto-Null und Gebäude als Kraftwerk

Innovation ist der Schmier­stoff unserer nachhaltigen Geschäfts­führung und daher fest in die Strategie von Swiss Prime Site eingebettet. Dies ermöglicht es uns, Innovation über all unsere Geschäfts­felder hinweg integriert zu behandeln. Gerade im Hin­blick auf unser Klima­ziel «Netto-Null bis 2040» ist dies wichtiger denn je.

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Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Maaglive: eine Arbeits-, Wohn- und Kulturoase

Mit dem Bau des Prime Towers, den Annexbauten Cubus und Diagonal sowie dem Geschäfts­gebäude Plat­form wurde das Areal der ehemaligen Zahn­räder Maag AG beim Bahnhof Hard­brücke belebt. Die Bauten prägen das Stadt­viertel bis heute mit. Mit dem Projekt Maaglive beginnt nun ein neues Kapitel.

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Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Die Immobilien­industrie im Metaversum

Tech-Konzerne treiben mit Investitionen in Milliarden­höhe den Aufbau der nächsten Generation virtueller Welten voran. Im Zuge dessen könnten Immobilien­unternehmen ihre gegenwärtigen Geschäfts­modelle gezielt erweitern. Aber nicht alles, was möglich ist, scheint erfolgs­ver­sprechend.

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Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Zertifizierung als Basis für nach­haltigen Mehrwert

Eine nachhaltige und zukunfts­gerichtete Unternehmens­führung erhöht die Resilienz des Unter­nehmens, davon sind wir überzeugt. Dies gilt insbesondere für das um­fassende Immobilien­portfolio von Swiss Prime Site. Mit dem Ziel, möglichst viele der rund 180 Liegen­schaften zu zertifizieren, wird ein Referenz­rahmen gebildet, Transparenz geschafft und die Grund­lage gelegt, lang­fristig einen ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehr­wert für alle Stake­holder zu generieren.

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Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Die nächste Stufe im Real Estate Asset Management

Manchmal gehen Rechnungen nicht nur in der Mathe­matik, sondern in Synergien, Wissens­bündelung und optimiertem Kunden­nutzen auf. Seit Anfang 2022 sind Swiss Prime Site Solutions und Akara ein Unter­nehmen. Mitte 2022 wurde der bisher sehr erfolg­reiche Zu­sam­men­schluss auch uristisch vollzogen und damit die nächste Stufe im Real Estate Asset Management erklommen. 

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Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Zeitenwende als Chance für Nachhaltigkeit

Das Wort «Zeitenwende» wird aktuell oft und in ver­schiedenen Zusammen­­hängen verwendet. Epidemio­logen sprechen beispiels­weise von einem neuen Zeit­alter und dem um ein Viel­faches gestiegenen Risiko von Pandemien. Politiker andererseits verwenden den Begriff in Zusammen­hang mit Krisen und beschreiben damit das mutmassliche Ende einer stabilen Ordnung in Europa und insbesondere dasjenige unter den Gross­mächten. Der Begriff soll zum Aus­druck bringen, dass die jüngsten Ereignisse derart einschneidend sind, dass eine Rück­kehr zur vorherigen «Normalität» nicht mehr denkbar ist.

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Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

New Work at Swiss Prime Site

Seit einem halben Jahr erfreuen sich die Mit­arbeitenden von Swiss Prime Site nicht nur daran, an einem ein­maligen Ort ihren Arbeits­platz zu haben, sondern auch an den neuen Büro­flächen ganz im Sinne von «New Work». Die Flächen­rückgabe einer Mieterin im Prime Tower bot die seltene Möglich­keit, näher zusammen­zurücken und zwei über­einander­liegende Stock­werke zusammen­­zuführen und neu zu gestalten.

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Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.

Alle Augen auf das Ziel

Was kann ein Unternehmen wie Swiss Prime Site tun, um die internationale Klimapolitik zu unterstützen und das auch von der Schweiz ratifizierte 2-Grad-Ziel der UNO zu erreichen? Mit dieser Frage wird sich die Gruppengesellschaft Wincasa in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigen. Drei Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Daten und Strategie geben beim Kick-off des Prozesses Auskunft darüber, wie die nächsten Schritte zu effizienterem Klimaschutz aussehen können.

Swiss Prime Site Immobilien Portfolio Infrastruktur Ökologie Wincasa

Mittwochmorgen, kurz vor neun bei Wincasa in Zürich. Martin Pfenninger, Leiter Projektmanagement und Nachhaltigkeit, betritt als Erster den Brainstorming-Room. Hier soll – zwischen Schaukel, Whiteboard und Legofiguren – eine zentrale Frage in Sachen Nachhaltigkeit diskutiert werden: Welchen Beitrag können Swiss Prime Site und Wincasa leisten, um der Energiestrategie 2050 sowie der damit verbundenen CO2-Reduktion Rechnung zu tragen und damit das international vereinbarte 2-Grad-Ziel zu erreichen? Etwa ein Viertel der Schweizer CO2-Emissionen werden im Immobiliensektor verursacht. Das heisst, gerade dieser Wirtschaftszweig hat mit dem Bauen und Betreiben von Liegenschaften einen grossen Einfluss aufs Klima. Dessen ist sich Swiss Prime Site bewusst und hat Pfenninger beauftragt, alle derzeitigen und zukünftigen Massnahmen zur Reduktion und zum Ausstoss von CO2 zu quantifizieren und anhand eines Absenkpfades zu visualisieren.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich der Experte Unterstützung holte – von Reto Camenzind, Leiter Data Science und Serdar Oenel, Projektleiter Research und Strategy. Das heutige Kick-off-Meeting soll einen Grundstein legen. Gemeinsam will man sich dem Thema annähern. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate soll ein Ausblick hinsichtlich der CO2-Emissionen im Portfolio von Swiss Prime Site erarbeitet und damit ein wichtiger Beitrag zum nächsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens geliefert werden.

Vom Rückblick zum Ausblick

Der Nachhaltigkeitsbericht von Swiss Prime Site hat das Projekt nicht nur initiiert, sondern stellt mit den publizierten Daten, Initiativen und Zielen auch die Grundlage für die Entwicklung und Visualisierung des CO2-Absenkpfades bereit. So wurden alle ökologischen Werte bereits transparent über die vergangenen Jahre abgebildet und Massnahmen wie die Anlehnung an das 2-Grad-Ziel festgehalten. Das Projekt EC/BO, welches 2012 startete, brachte hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausemissionen nicht nur Transparenz ins Immobilienportfolio, sondern auch eine gute Ausgangsbasis für Pfenninger und sein Team. Mit den gleichzeitig lancierten Betriebsoptimierungen konnten erste Einsparungen umgesetzt und im bisher publizierten Absenkpfad visualisiert werden. Mit dem Update des Fahrplans sollen nun alle künftigen Initiativen und Anstrengungen quantifiziert und anschaulich gemacht werden. Swiss Prime Site wagt also einen Blick in die Zukunft – und zwar nicht nur für die nächsten zehn Jahre, sondern weiter darüber hinaus.

Das Ziel: Ein Instrument zu schaffen, das dem Management als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Denn alle zukünftigen Massnahmen sollen vermehrt nach Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit getroffen werden. Doch wo anfangen, bei einem Vorhaben dieser Dimension? Hier gilt es, konkret zu werden und praktische Schritte zu definieren.

Deshalb sitzen heute drei Experten zusammen, die sich mit Nachhaltigkeit, Daten und Entwicklung auskennen. Know-how, das essentiell ist, um sich dem Thema nicht nur zu nähern, sondern auch eine konkrete Lösung zu entwickeln. «In einem ersten Schritt geht es darum, das aktuelle Portfolio abzubilden und zu visualisieren, inwieweit man sich auf dem Zielpfad befindet und welche geplanten Massnahmen welchen Impact haben», erklärt Pfenninger. Die zentralen Stellschrauben für die Beeinflussung der Treibhausemissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienzsteigerung und der Substitution fossiler Energieträger. Erstes erreicht man zum Beispiel durch das Anpassen der Regelparameter der haustechnischen Anlagen. Im Rahmen von Sanierungen während des Lebenszyklus eines Gebäudes lässt sich die Effizienz steigern. Und mit dem Einsatz erneuerbarer Energie wie Wasserkraft, können fossile Energieträger ersetzt werden. «Eine grosse Herausforderung stellt die zeitliche Perspektive dar», so Pfenninger. «Generell wird mit Instandhaltungs- und Unterhaltsplänen für die nächsten zehn Jahre gearbeitet. Der Zielpfad für das 2-Grad-Ziel geht aber weit darüber hinaus. Während die nächsten zehn Jahre für jedes einzelne Objekt relativ genau abgeschätzt werden können, sind die nachfolgenden Jahre nicht definiert.» Wincasa muss also mit Annahmen über Lebensdauer und -zyklen von Bauteilen und Liegenschaften arbeiten. Ein Beispiel: Ist für eine Liegenschaft in den nächsten zehn Jahren keine umfassende Sanierung vorgesehen, muss ein zukünftiger Zeitpunkt für eine Erneuerung angenommen werden. Doch welcher energetische Standard wird für die Sanierung prognostiziert? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auf die nachfolgende Berechnung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen aus. Ähnlich verhält es sich bei einem Ersatz der Wärmeerzeugung. Wann ist dieser in Zukunft fällig? Und von welcher Erzeugung (Gas, Wärmepumpe etc.) geht man aus? Vieles ist unklar. Nur eines ist allen am Tisch bewusst: Je weiter man in die Zukunft schaut, desto ungenauer wird die Prognose.

«Die zentralen Stell­schrauben für die Beein­flussung der Treib­haus­emissionen eines Gebäudes liegen in drei Bereichen: der Optimierung, der Effizienz­steigerung und der Substitution fossiler Energie­träger.»

Die Kurve kriegen

Eine weitere Herausforderung liegt in der Visualisierung selbst. Um eine Aussage für das Immobilienportfolio von Swiss Prime Site machen zu können, müssen die Massnahmen auf Objektebene definiert und auf der Zeitachse fixiert werden. Martin Pfenninger breitet eine Grafik auf dem Besprechungstisch aus: «Mir schwebt ein Diagramm als Überblick der einzelnen Objekte vor, das auf der X-Achse die spezifische Energiekennzahl kWh pro m2 der Liegenschaften und auf der Y-Achse die korrespondierenden CO2-Äquivalente pro m2 abbildet. Mit der Blasengrösse kann zusätzlich der absolute CO2-Ausstoss oder die Fläche der Liegenschaft veranschaulicht werden.» Ein zweites Diagramm mit dem CO2-Absenkpfad nimmt das ganze Portfolio in den Blick. Auf der X-Achse wird die Zeitschiene und auf der Y-Achse der CO2-Ausstoss des Portfolios dargestellt. Die 2-Grad-Absenkkurve liegt im Hintergrund und gibt das Ziel vor: Im weit in der Zukunft liegenden Jahr 2100 steht der CO2-Ausstoss bei null. Wenn die Nachhaltigkeitsmassnahmen wirken, nähert sich die Swiss Prime Site-Kurve der 2-Grad-Kurve an.

Simulationen wie diese sind extrem aussagekräftig – auf Ebene des Gesamtportfolios wie auch für die einzelnen Liegenschaften. Vorausgesetzt, man hat einen quantitativ und qualitativ hochwertigen Datensatz. Alles dreht sich um die Güte der Daten. Und die gilt es zu definieren und zusammenzutragen. Pfenninger und sein Team wollen jetzt einfach mal anfangen. Loslegen und gemeinsam das Thema erarbeiten. Denn auch das ist klar: Swiss Prime Site befindet sich hier mit Wincasa in einer Pionierrolle. Es gibt keine Blaupause, keinen Best Practice, an dem man sich orientieren könnte. Ende des Jahres will man zeigen können, wie das Portfolio gegenüber dem 2-Grad Ziel steht. Die Erwartungen sind gross – mindestens genauso gross wie die Aufgabe selbst.