Story
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«Stüggi» – Ein Areal mit Geschichte
2009 kam das ehemalige Einkaufszentrum Stücki durch die Übernahme der Jelmoli-Immobilien in den Besitz von Swiss Prime Site. Die folgenden Jahre prägte eine längere wirtschaftliche herausfordernde Phase für die Schweiz, die grenznahen Regionen und das Areal selbst. Mit dem erstarkten Franken und der dadurch ausgeprägten Zunahme von Einkaufstourismus im nahen Nachbarland Deutschland kam die Frage auf, wie die Zukunft des Areals aussehen könnte. 2016 fiel der Entschluss, das geschichtsträchtige Areal im Norden der Stadt Basel komplett zu repositionieren und für alle Anspruchsgruppen interessanter zu machen. Die Vision von Swiss Prime Site war es, das Areal durch weitere Nutzungsarten deutlich belebter, attraktiver und spannender zu gestalten. Darüber hinaus – aufbauend auf dem bereits bestehenden Technologiepark – sollte sich im Norden der Stadt Basel ein Cluster für Life Science etablieren.
Phase I – Transformation Bestand
Die dafür notwendige Zielerreichung wurde in zwei Schritten definiert. Im ersten Schritt musste die Nutzung der bestehenden Bauten angepasst werden. Dazu wurden die weit über 30 000 m2 Retailflächen deutlich auf unter 10 000 m2 redimensioniert. Damit gehörte das ehemalige Einkaufszentrum der Vergangenheit an. Was Detailhandel angeht, wird nun hauptsächlich auf die Nahversorgung des Quartiers fokussiert. Die frei gewordenen Flächen wurden mit einem umfassenden Unterhaltungskonzept (Multiplex-Kino, Fitness-, Bowling- und Virtual Reality-Center etc.), vielfältiger Gastronomie, einem attraktiven Co-Working-Angebot und zuletzt mit Co-Living-Services von Ariv ergänzt. Um die Erschliessung und Passierbarkeit für Anwohner, Besucher und auf dem Areal beschäftigte Personen zu verbessern, wurde die Verbindung der einzelnen Sektoren optimiert. Denn, mit Blick in eine nicht allzu ferne Zukunft (2024) und den rund 4 000 erwarteten Arbeitsplätzen im Stücki Park bestand der Bedarf die Durchlässigkeit deutlich zu erhöhen. Die Anpassungen im Bestand waren 2020 mehrheitlich abgeschlossen und damit die erste Phase der Zielsetzung erreicht.
Phase II – Stärkung Life Science Hub
Basel besitzt eine lange Historie als Stätte grosser und bedeutender Pharma-, Chemie-, Bio- und Medtech-Unternehmen. Damit zusammenhängend ist die Stadt am Rhein gleichzeitig ein wesentlicher Standort für Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer in diesen Industrien. Bereits 2011 wurde auf dem Stücki Areal der Technologie-park des Kantons Basel-Stadt eröffnet. Neben Büros und weiterer Infrastruktur bietet er für innovative Jungunternehmen in den Bereichen Life Sciences, Nano-, Informations- und Kommunikations-technologien sowie Cleantech attraktive und kollaborative Labor- und Forschungsflächen. Der Bau des Technologieparks markierte damit die Geburtsstunde des künftigen Life Science Hubs «Stücki Park».
Die Nachfrage nach entsprechenden Flächen hat sich in den vergangenen Jahren weiter akzentuiert. Dies ist ganz generell, jedoch auch spezifisch im Stücki Park der Fall. Gemäss Immo-Monitoring (2022/02) von Wüest Partner wächst Life Science als Branche seit Jahren überproportional. Dies zur Hauptsache aufgrund veränderter Demographie, dem allgemeinen Anstieg des Gesundheitsbewusstseins, der Zunahme von Zivilisationskrankheiten und dem Digitalisierungsdruck im Gesundheitswesen. Konkret auf den Stücki Park bezogen, stossen bestehende Mieter des Technologieparks an Limiten oder es besteht Bedarf marktfähige Start-ups in der Nähe einzuquartieren. Ein weiterer Einfluss sind Marktteilnehmer aus der Branche, welche Kenntnis vom attraktiven Standort rund um den Start-up Inkubator «Technologiepark» nehmen und eigene Flächen auf dem Areal aufbauen wollen.
Dies bewog Swiss Prime Site dazu das Areal mittels zwei Bauetappen (vier neue Gebäude) bedeutend zu erweitern bzw. die Fläche um 27 000 m2 auf 60 000 m2 zu verdoppeln. Die ersten beiden Neubauten – mit einer Fläche von jeweils rund 8 000 m2 – wurden Ende 2020 fertiggestellt. Ein Gebäude ist vom neuen Mieter Lonza bereits bezogen. In einem weiteren Gebäude wurde u.a. flexible Büro- und Sitzungszimmerflächen erstellt, welche den Mietern auf dem Areal und weiteren Interessenten die Möglichkeit gibt, kurzfristig diese Flächen zu buchen. Zwei baugleiche weitere Gebäude befinden sich derzeit noch im Bau und werden 2024 fertig gestellt.
Der Stücki Park – Ein Areal der Zukunft
Der ehemalige industriell geprägte Standort der Stückfärberei im Norden Basels befindet sich in der letzten Phase der Neuausrichtung hin zu einem modernen Life Science Hub mit technologischem Flair und viel Potenzial für die Zukunft. Die Region ist gemäss BFS zusammen mit Zürich diejenige mit den meisten Arbeitskräften dieses Sektors. Aktuell sind rund 25 000 Menschen in Basel in einem der Life Science-Bereiche beschäftigt. Die Tendenz ist stark steigend. Neben den guten Wirtschaftsaussichten der Branche ist für Swiss Prime Site auch die Rendite der Nutzungsart ausschlaggebend. Voll ausgerüstete Labor- und Forschungsflächen versprechen beim derzeitigen Angebot deutlich attraktivere Mieter-träge gegenüber anderen Nutzungsarten.
Die Stärken des Stücki Parks liegen darüber hinaus in der Diversität des Areals selbst, wie auch in der Vielfalt seiner Mieter, Nutzer und Besucher. Mit der Transformation der Bestandesbauten hin zu Unterhaltungs-, Gastronomie-, Erlebnis- und Wohnzonen wurde das Areal zu einem eigentlichen Lebensraum, welcher mit dem Quartier und der Stadt interagiert. Darüber hinaus entstand mit den Neubauten Platz für regional dringend notwendige Stätten im Bereich Labore und Forschung. Ende 2024, wenn die Schlüssel an die letzten Mieter übergeben werden und sich tagtäglich mehrere Tausend Menschen auf dem Stücki Park einfinden, wird das geschichtsträchtige Areal um das finale Kapitel reicher sein.
Life Science bedeutet wörtlich übersetzt «Lebenswissenschaften». Darunter werden alle Forschungsbereiche gezählt, welche sich mit lebenden Organismen, deren Strukturen und Vorgängen beschäftigen. Die Branche investiert stark in Grundlagenforschung, Wissen und Technologie. Ihr Einflussbereich reicht von Chemie über Pharmazie und Produktionstechnologien bis zu Landwirtschaft und Ernährung.
Die Branche hat in der Schweiz zahlreiche Cluster. Besonders viele Beschäftigte weist sie in den Regionen Basel, Zürich und Genfersee auf, was auch mit den regionalen Universitäten und Bildungsstätten zu tun hat. Entsprechend stark nachgefragt sind Immobilien mit Forschungs- und Laborflächen. Grundsätzlich werden vier Typen von Life-Science-Immobilien unterschieden: Forschung und Entwicklung, Produktionsräume, Pharmalogistik und Büroimmobilien.