Gibt es denn da ein Missverständnis, das zu bereinigen wäre?
MK: Sowohl unsere Mieterumfrage, die Leerstandsquote wie auch die neu vermieteten Quadratmeter sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, dass unsere Kunden auch in Zukunft ihren Mitarbeitern einen zentralen Standort bieten wollen, wo man die eigene Kultur, eigene Werte und die Zusammenarbeit leben und weiterentwickeln kann. Von einem Trend hin zu Flächenreduktionen kann also keine Rede sein.
Eingangs sagten Sie, dass es Ihnen gelungen ist, die Mieterträge aus eigener Kraft zu steigern. Woran liegt das?
RZ: Die Preise für Büros und andere Flächen entwickeln sich stabil. Wir stellen aber fest, dass der Standort – auch befeuert durch die Pandemie – ganz erheblich an Wichtigkeit gewonnen hat. Neben einer modernen Umgebung wollen unsere Kunden ihren Mitarbeitenden auch zentral gelegene Arbeitsplätze bieten, die gut erreichbar sind, sogenannter POI (Point of Interest). Da sind wir mit unserem erstklassigen Portfolio im Vorteil. Doch auch unser Bestreben, vermehrt flexible Flächen innerhalb unserer Liegenschaften zu bieten – also im Sinne von Co-Working-Areas – findet grossen Anklang.
Das heisst, Mieter werden diesbezüglich anspruchsvoller?
MK: Für unsere Mieter war die Individualität ihrer Flächen schon vor der Pandemie wichtig. Was sich in den vergangenen zwei Jahren verändert hat, ist, dass Mieter vermehrt noch zusätzliche Dienstleistungen, die sie bei Bedarf flexibel beziehen können, wünschen. Anmietbare Allgemeinflächen, Sitzungs- und Workshopräumlichkeiten sowie Co-Working-Angebote sind Beispiele für entsprechende Services.
Was bedeutet das für Sie?
RZ: Wir haben darauf reagiert und unsere Produktepalette angepasst. Unter dem Stichwort «Space as a service» haben wir dieses Jahr die Zusammenarbeit mit FlexOffice und memox weiter ausgebaut. Zudem sind wir mit Superlab Suisse eine neue Partnerschaft eingegangen. Fixfertig ausgebaute Laboratorien sind in gewissen Clustern sehr gefragt. Im Stücki Park Basel konnten wir mit ZIP erstmals ein eigenes Co-Working-Produkt auf den Markt bringen. Das alles hat auch dazu beigetragen, dass wir ein erfolgreiches Jahr verbuchen können.
Haben Sie die Projektpipeline entsprechend adjustiert?
MK: Das war nicht notwendig. Wir haben lediglich in der Flächenplanung entsprechende Anpassungen vorgenommen. Dies war beispielsweise bei den Projekten Stücki Park und JED Neubau der Fall. Dort haben wir jeweils zusätzliche Flächen für flexibel nutzbare Laboratorien vorgesehen.
Wurde die Umsetzung der Projektpipeline durch die Pandemie in igendeiner Art und Weise beeinträchtigt?
RZ: Nein, zum Glück nicht. Wir sind bei allen Projekten im Zeitplan. Was wir derzeit jedoch merken, ist, dass unsere Generalunternehmer Schwierigkeiten haben, gewisse Materialien wie Holz termingerecht zu erhalten. Dies hat sich aber bisher nicht auf die Projektabwicklung ausgewirkt.