Geschichten, die uns bewegen

Geschichten, die uns bewegen

Als führende Immobiliengesellschaft schaffen wir mehr Wert und gestalten nachhaltig Lebensräume; innovativ und leidenschaftlich. Bei unseren Immobilien­investitionen und -produkten setzen wir Standards und haben stets den Anspruch, Mehrwert für unsere Anspruchs­gruppen zu schaffen. Dabei sind wir der Nach­haltigkeit verpflichtet und übernehmen Verantwortung für unser Handeln, unsere Umwelt und die Gesellschaft.

Green Leases – ein Marathon und kein Sprint!

Mit der Energie­strategie 2050 hat der Bund im letzten Jahr die Weichen in eine Zukunft mit weniger Umwelt­belastung gelegt. Damit gewinnen Nach­haltig­keits­themen und ESG (Environmental, Social, Governance) weiter an Bedeutung und werden zunehmend in den individuellen Unter­nehmens­­strategien verankert.

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Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Der Stücki Park – hier trifft Life Science auf Business

Seit 2017 wird das Areal, das in Basel einfach «Stüggi» genannt wird, umfassend transformiert und neu positioniert. Aus einem ehe­maligen Einkaufs­tempel ist mittlerweile ein Lebens­raum für Frei­zeit, Unterhaltung, Arbeiten und vor allem Forschung, Entwicklung sowie Wissens­transfer entstanden. Die ehemalige industrielle Stück­färberei am Rande der Stadt mausert sich zu einem Zentrum und attraktiven Life Science Hub von über­regionaler Bedeutung.

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Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Dekarbonisierung, Netto-Null und Gebäude als Kraftwerk

Innovation ist der Schmier­stoff unserer nachhaltigen Geschäfts­führung und daher fest in die Strategie von Swiss Prime Site eingebettet. Dies ermöglicht es uns, Innovation über all unsere Geschäfts­felder hinweg integriert zu behandeln. Gerade im Hin­blick auf unser Klima­ziel «Netto-Null bis 2040» ist dies wichtiger denn je.

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Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Maaglive: eine Arbeits-, Wohn- und Kulturoase

Mit dem Bau des Prime Towers, den Annexbauten Cubus und Diagonal sowie dem Geschäfts­gebäude Plat­form wurde das Areal der ehemaligen Zahn­räder Maag AG beim Bahnhof Hard­brücke belebt. Die Bauten prägen das Stadt­viertel bis heute mit. Mit dem Projekt Maaglive beginnt nun ein neues Kapitel.

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Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Die Immobilien­industrie im Metaversum

Tech-Konzerne treiben mit Investitionen in Milliarden­höhe den Aufbau der nächsten Generation virtueller Welten voran. Im Zuge dessen könnten Immobilien­unternehmen ihre gegenwärtigen Geschäfts­modelle gezielt erweitern. Aber nicht alles, was möglich ist, scheint erfolgs­ver­sprechend.

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Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Zertifizierung als Basis für nach­haltigen Mehrwert

Eine nachhaltige und zukunfts­gerichtete Unternehmens­führung erhöht die Resilienz des Unter­nehmens, davon sind wir überzeugt. Dies gilt insbesondere für das um­fassende Immobilien­portfolio von Swiss Prime Site. Mit dem Ziel, möglichst viele der rund 180 Liegen­schaften zu zertifizieren, wird ein Referenz­rahmen gebildet, Transparenz geschafft und die Grund­lage gelegt, lang­fristig einen ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehr­wert für alle Stake­holder zu generieren.

Story lesen

Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Die nächste Stufe im Real Estate Asset Management

Manchmal gehen Rechnungen nicht nur in der Mathe­matik, sondern in Synergien, Wissens­bündelung und optimiertem Kunden­nutzen auf. Seit Anfang 2022 sind Swiss Prime Site Solutions und Akara ein Unter­nehmen. Mitte 2022 wurde der bisher sehr erfolg­reiche Zu­sam­men­schluss auch uristisch vollzogen und damit die nächste Stufe im Real Estate Asset Management erklommen. 

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Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Zeitenwende als Chance für Nachhaltigkeit

Das Wort «Zeitenwende» wird aktuell oft und in ver­schiedenen Zusammen­­hängen verwendet. Epidemio­logen sprechen beispiels­weise von einem neuen Zeit­alter und dem um ein Viel­faches gestiegenen Risiko von Pandemien. Politiker andererseits verwenden den Begriff in Zusammen­hang mit Krisen und beschreiben damit das mutmassliche Ende einer stabilen Ordnung in Europa und insbesondere dasjenige unter den Gross­mächten. Der Begriff soll zum Aus­druck bringen, dass die jüngsten Ereignisse derart einschneidend sind, dass eine Rück­kehr zur vorherigen «Normalität» nicht mehr denkbar ist.

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Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

New Work at Swiss Prime Site

Seit einem halben Jahr erfreuen sich die Mit­arbeitenden von Swiss Prime Site nicht nur daran, an einem ein­maligen Ort ihren Arbeits­platz zu haben, sondern auch an den neuen Büro­flächen ganz im Sinne von «New Work». Die Flächen­rückgabe einer Mieterin im Prime Tower bot die seltene Möglich­keit, näher zusammen­zurücken und zwei über­einander­liegende Stock­werke zusammen­­zuführen und neu zu gestalten.

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Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»

Der ganzheitliche Weg zur Nachhaltigkeit

Um den CO2-Fussabdruck eines Unternehmens abzubilden, reicht es nicht, nur die eigenen, direkten Emissionen zu erfassen. Auch die Treibhausgase, die durch Lieferanten oder Dritte anfallen, müssen in die ganzheitliche Betrachtung einfliessen. Wie man die indirekten Emissionen überhaupt zu fassen bekommt und welchen Einfluss man auf sie nehmen kann, erklärt Urs Baumann, Head Sustainability & Innovation.

Swiss Prime Site Ökologie Stakeholder

Wir treffen Urs Baumann, der bei Swiss Prime Site gruppenweit für den Bereich Nachhaltigkeit und Innovation verantwortlich ist, vor dem Prime Tower an einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge. Diese steht sinnbildlich für ein CO2-Bilanzierungskonzept, bei dem das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Das erklärte Ziel von Swiss Prime Site ist es, nebst den direkten Verbräuchen auch den indirekten Fussabdruck zu erfassen und kontinuierlich zu senken. Dabei liegt die grösste Herausforderung in der Ermittlung und Reduktion der als «Scope 3» bezeichneten Emissionen. Denn diese betreffen den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie, was die Erstellung des Gebäudes und die Betriebsphase miteinschliesst.

Urs Baumann, wie lassen sich direkte und indirekte Treibhausgasemissionen erfassen?
Vorweg bedarf es der Differenzierung zwischen den Emissionen in der Gruppe und im Immobilienportfolio. Während wir den direkten Verbrauch innerhalb des Unternehmens vergleichsweise einfach messen können, fällt ein Grossteil der Verbräuche indirekt und auch ausserhalb unseres Einflussbereichs an. Technisch spricht man dabei von den «Scope 2» und «Scope 3» Treibhausgasen. Diese lassen sich innerhalb der Lieferketten der Eingangsseparation (Upstream) erheben. Weiter werden «Scope 3»-Treibhausgase in der Ausgangsseparation (Downstream) emittiert.

Welche Emissionen fallen bei Swiss Prime Site an?
Wir unterscheiden zwischen direkten und indirekten Emissionen. Zu den direkten Emissionen, «Scope 1», zählen diejenigen, die auf den durch uns beeinflussbaren Flächen der verschiedenen Gruppengesellschaften entstehen, wie beispielsweise aus den eigenen Heizungsanlagen. Unter «Scope 2» fallen die bei der Produktion von Strom und Fernwärme verursachten Emissionen von zugekauften Energien. Diese Emissionen sind zwar indirekt, lassen sich aber dennoch durch uns beeinflussen. Ebenfalls zu den indirekt verursachten Treibhausgasen gehören am Beispiel von Jelmoli die Emissionen, die bei Anlieferung der Waren durch einen Logistikdienstleister anfallen. Diese indirekten «Scope 3»-Emissionen in der Lieferkette werden zumeist anhand von spezifischen Erhebungen und mittels Benchmarking relativ aufwändig hergeleitet und abgeschätzt. Weitere unternehmenstypische «Scope 3»-Emissionen fallen beim Bau einer Immobilie aufseiten der Lieferanten an, zum Beispiel bei der Herstellung und beim Transport von Beton oder Stahl.

Und wenn eine Liegenschaft fertig gebaut ist 
… dann erzeugt man sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Bemerkenswert ist, dass Letztere zwar ausserhalb der Unternehmensgrenze und scheinbar nicht beeinflussbar sind. Unsere Erfahrung aber zeigt, dass sich die Ökobilanz beim Einkauf von Strom durch einen Energieträgerwechsel von Kohlekraft zu Strom aus Wasserkraft durchaus verbessern lässt. Deutlich weniger Einfluss haben wir auf unsere Mieter, die ebenfalls Anteil am indirekten Fussabdruck einer Immobilie haben. Wieviel Papier wird verbraucht? Welche Geräte werden angeschafft? Und nicht zuletzt: Kommen die Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit – und ist dieses eventuell strombetrieben? So ist die Stromtankstelle am Arbeitsplatz als weitere indirekte Einflussmöglichkeit auf das Mobilitätsverhalten der Mieter und Nutzer der Liegenschaft zu verstehen.

Generell kann man sagen: Der grosse Energieausstoss einer Immobilie fällt im Betrieb an, wenn das Mieterverhalten und der Bewirtschaftungsaufwand den Fussabdruck massgeblich bestimmen. Die entsprechenden CO2-Kennzahlen werden systematisch erfasst. Dabei orientiert sich Swiss Prime Site zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa, welche das Projekt durchführt, am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem verbreiteten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Welche Bedeutung hat eine solch umfassende CO2-Bilanzierung?
Eine zentrale Bedeutung sehe ich in den aktuellen Diskussionen zur Verschärfung der CO2-Gesetzgebung bestätigt. Zum Vergleich: Die unmittelbaren Emissionen der Schweiz machen nur knapp die Hälfte unseres ökologischen Fussabdruckes aus, da die Schweiz zahlreiche Güter und Dienstleistungen importiert, die in der Gesamtbetrachtung jedoch zwingend mitberücksichtigt werden müssen.

Wir sehen uns deshalb in der Pflicht, eine Bilanzierung über die Unternehmens- oder eben auch Landesgrenze hinaus vorzunehmen. Nebst dem Bewusstsein um die effektiv angefallenen Verbräuche, können wir erst auf erwähnter Basis vernünftige Reduktionsziele definieren, gezielte Massnahmen ergreifen und deren Wirksamkeit messen. Dabei ist es unerlässlich, auch ausserhalb gewisser Systemgrenzen Einfluss nehmen zu können.

Zum ganzheitlichen Ansatz gehört es, nicht nur beim Neubau von Immobilien auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu achten. Wir nehmen deshalb das gesamte Portfolio – also auch bestehende Liegenschaften und die zu erbringenden Dienstleistungen – in den Blick und ergreifen alle erdenklichen Massnahmen für die sukzessive Senkung des CO2-Ausstosses.

Welches konkrete Ziel wird mit dieser umfassenden Herangehensweise verfolgt?
Wir wollen unseren Teil zur dringend erforderlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. Auf Basis einer Portfoliobetrachtung, welche die Emissionen der Gruppengesellschaften ausklammert, erarbeiten wir mittels Absenkpfad ein konkretes Ziel. Dieses steht im Einklang mit der internationalen Klimapolitik und geht von einer maximal tolerierbaren Erderwärmung von 2°C aus.

Da wir heute jedoch keinerlei Gewähr haben, ob die branchenspezifisch hergeleiteten Emissionsgrenzwerte global auch nur annähernd erreicht werden können und ob diese einen weiteren Temperaturanstieg wie kalkuliert überhaupt verhindern würden, müssen wir zusätzliche Massnahmen treffen. Diese beinhalten einerseits die umsichtige und nachhaltige Projektplanung für künftige Investitionen. Andererseits bewerten und optimieren wir unsere bestehenden Liegenschaften und Dienstleistungsangebote anhand ihrer spezifischen Verbrauchsdaten hinsichtlich deren Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels. So stellen wir die nachhaltige Geschäftstätigkeit von Swiss Prime Site sicher.

Ist die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge Teil eines in Zukunft noch breiter aufgestellten Dienstleistungsangebotes?
Wenn wir das 2-Grad-Ziel konsequent verfolgen wollen, braucht es Bemühungen in der ganzen Breite unserer Möglichkeiten. Die Förderung von Elektromobilität sticht als eine der vielversprechendsten Massnahmen zur Verbesserung unserer Gesamtbilanz besonders hervor. Der Marktanteil neuzugelassener Personenwagen der Energieeffizienzkategorie A beträgt heute nur knapp 5%. Das ist darauf zurückzuführen, weil viele Leute ihren Kaufentscheid gegen ein Elektrofahrzeug immer noch mit der fehlenden Ladeinfrastruktur begründen.

Diesbezüglich kann Swiss Prime Site als Immobiliengesellschaft zusammen mit ihrer Gruppengesellschaft Wincasa als Immobiliendienstleisterin die Roadmap zur Förderung der Elektromobilität des Bundes aktiv unterstützen. So haben wir letztes Jahr auf unseren Arealen über ein Dutzend E-Ladestationen installiert. 2019 bauen wir die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus. Und in Zukunft entwickeln wir daraus vielleicht sogar ein neues Geschäftsmodell.

Urs Baumann ist sich der Komplexität der Aufgabe bewusst. Aber auch ihrer Notwendigkeit. «Wir nehmen schon jetzt die Dinge in die Hand, die schon bald gesetzlich gefordert sein werden», erklärt er zum Abschluss des Gesprächs. «Und auch die Gesellschaft will zunehmend wissen, wie nachhaltig ein Unternehmen agiert. Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein und diesbezüglich heute schon Antworten geben können.»