Governance

Sehr geehrte Aktionär­innen und Aktionäre

Vor ziemlich genau einem Jahr fing für uns alle eine herausfordernde Zeit an. Mitten im Lockdown durfte ich das Präsidium des Verwaltungsrats von Swiss Prime Site übernehmen. Die gesellschaftlichen und politischen Unsicherheiten aufgrund von COVID-19 ­haben die Bewältigung der Krise nicht einfach gemacht. Für das Mana­ge­ment und den Verwaltungsrat lag das Wohl und die ­Sicherheit der Mitarbeitenden und Kunden im Zentrum des Interesses. Zusammen mit ihnen konnten wir – trotz physischer Distanz – Impulse setzen und dieses ausser­ordentliche Jahr bewältigen. Swiss Prime Site schliesst das Jahr mit einem guten Betrieb­lichen Ergebnis von CHF 762.3 Mio. ab. Als Reingewinn resultierten CHF 610.4 Mio. Der Ver­waltungsrat schlägt der Generalversammlung 2021 eine Ausschüttung von CHF 3.35 vor.
 

Vorwort lesen

Vor ziemlich genau einem Jahr fing für uns alle eine herausfordernde Zeit an. Mitten im Lockdown durfte ich das Präsidium des Verwaltungsrats von Swiss Prime Site übernehmen. Die gesellschaftlichen und politischen Unsicherheiten aufgrund von COVID-19 ­haben die Bewältigung der Krise nicht einfach gemacht. Für das Mana­ge­ment und den Verwaltungsrat lag das Wohl und die ­Sicherheit der Mitarbeitenden und Kunden im Zentrum des Interesses. Zusammen mit ihnen konnten wir – trotz physischer Distanz – Impulse setzen und dieses ausser­ordentliche Jahr bewältigen. Swiss Prime Site schliesst das Jahr mit einem guten Betrieb­lichen Ergebnis von CHF 762.3 Mio. ab. Als Reingewinn resultierten CHF 610.4 Mio. Der Ver­waltungsrat schlägt der Generalversammlung 2021 eine Ausschüttung von CHF 3.35 vor.

Zu Beginn der Krise stand der gesamte Verwaltungsrat in wöchent­lichen Telefonkonferenzen mit dem Management-Team in Kontakt. Im Frühsommer haben wir die Kadenz der etwas entspannteren Lage angepasst. Der Führung von Swiss Prime Site ist es gelungen, das Kerngeschäft Immobilien und die Gruppengesellschaften Swiss Prime Site Solutions, Wincasa und Jelmoli gut durch diese Zeit zu lenken.

Im 2. Halbjahr 2020 hat sich der Verwaltungsrat mit den strate­gischen Hauptthemen von Swiss Prime Site, unter Berücksichtigung der veränderten Marktbedingungen, auseinandergesetzt. Dabei ging es um Fragen der Unternehmensstruktur, Portfoliogrösse und -profitabilität sowie um unternehmerische Hürden und Opportunitäten. Zusammen mit dem Management wurde eine Strategie ausgearbeitet, die sich auf zwei starke Unternehmenssäulen, nämlich Immobilien und Dienstleistungen, abstützt.

Bei der Höhe des Immobilienportfolios von heute rund CHF 12 Mrd. streben wir keine wesentlichen Änderungen an. Allerdings wolllen wir mittels gezielter Initiativen die Profitabilität erhöhen. Daraus sind vier strategische Schwerpunkte entstanden. Erstens soll die attraktive Projektpipeline weiter umgesetzt werden. Dazu gehört die Nutzung des Potenzials aus Verdichtungen und Land­reserven wie auch Veräusserungen von Projekten oder Teilen davon im Sinne eines «Capital Recyclings». Zweitens soll die Zusammensetzung der Nutzungsarten im Portfolio angepasst werden. Das Ziel ist es, Risiken zu minimieren und sich agil für Marktveränderungen zu positionieren. Drittens soll das Portfolio aktiv optimiert werden. Dazu gehört, Immobilien weiterzuent­wickeln oder wenige suboptimal gelegene Liegenschaften sowie Areale abzustossen, um damit Kapital freizusetzen. Viertens soll der Leerstand weiter­hin auf einem tiefen Niveau bleiben. Diese Initiativen werden massgeblich dazu beitragen, die Nettorendite des Kerngeschäfts weiter zu steigern und die Resilienz des dazugehörigen Port­folios zu erhöhen.

Nach der erfolgreichen Veräusserung von Tertianum ist die weitere Profilschärfung das Ziel des Geschäftsbereichs Dienstleistungen. Die dabei wichtigste strategische Entscheidung betrifft die Gruppengesellschaft Swiss Prime Site Solutions. Der Real Estate Asset Manager wird sein Geschäftsmodell in Richtung Fondsprodukte erweitern und die bestehende Dienstleistungspalette dadurch deutlich ausbauen. Aus dieser Strategie soll deutliches Wachstum resultieren. Wincasa wird die Trans­formation – hin zu einem digitalen Geschäftsmodell – weiter vorantreiben und mittelfristig die Profitabilität wieder deutlich anheben können. Bei Jelmoli wurden verschiedene strategische Varianten geprüft und Massnahmen definiert, damit die Gruppen­gesellschaft bis 2023 ein ausgeglichenes Resultat erreicht.

Vor fünf Jahren hat Swiss Prime Site einen Erneuerungsprozess auf Stufe Verwaltungsrat gestartet. Meine Nominierung und Wahl, wie auch die anderer Kolleginnen und Kollegen des Gremiums, waren seither das Ergebnis dieser Entwicklung. Dieser Prozess schreitet weiter voran. Mit Freude dürfen wir den Aktionärinnen und Aktionären an der kommenden Generalversammlung Barbara A. Knoflach, als Ersatz für Rudolf Huber, für die Auf­nahme ins Gremium vorschlagen.

Ich bin erfreut, nun seit einem Jahr ein dynamisches und innova­tives Unternehmen präsidieren zu dürfen. Insbesondere zuversichtlich stimmt mich, dass sich Swiss Prime Site der Nachhaltigkeit stark verpflichtet und diese auf verschiedenen Ebenen der Wertschöpfung verankert. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der im Herbst 2020 lancierte Green Bond. Mit den beiden Geschäfts­bereichen verfügen wir über langfristig gutes Potenzial und ein robustes Geschäftsmodell, welches auch in schwierigen Zeiten – wie wir sie 2020 erlebt haben – widerstandsfähig bleibt. Deshalb schaue ich mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft.

Ich danke Ihnen, werte Aktionärinnen und Aktionäre, Kunden und Partner, für das Vertrauen und die Unterstützung. Mein Dank gilt ebenfalls allen Mitarbeitenden und dem Management der gesamten Swiss Prime Site-Gruppe.

Ton Büchner
Verwaltungsratspräsident

Agilität, Flexibilität und Verant­wortung im New Normal

Die vergangenen zwölf Monate haben unsere Wahrnehmung der Welt stark beeinflusst. Als Gesellschaft mussten wir uns einschränken und selbst­verständlich geglaubte Freiheiten teil- und zeitweise aufgeben. Dies, um uns selbst, aber auch andere zu schützen. Agilität und Flexibilität sind gerade in diesen Zeiten zwei wichtige Tugenden, um mit veränderten Gegeben­heiten umzu­gehen.
 

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Die vergangenen zwölf Monate haben unsere Wahrnehmung der Welt stark beeinflusst. Als Gesellschaft mussten wir uns einschränken und selbstverständlich geglaubte Freiheiten teil- und zeitweise aufgeben. Dies, um uns selbst, aber auch andere zu schützen. Agilität und Flexibilität sind gerade in diesen Zeiten zwei wichtige Tugenden, um mit veränderten Gegebenheiten umzu­gehen.

Swiss Prime Site ist dies 2020 gut gelungen. Trotz teilweise grossen Einschränkungen konnte das Unternehmen dank der Anpassungsfähigkeit der Prozesse und der Aufgeschlossenheit der Mitarbeitenden weiter an den gesetzten Zielen arbeiten. Anfang 2020 wurde die Gruppengesellschaft Tertianum erfolgreich in neue Hände übergeben. Dabei war wichtig, dass die rund 5 000 Mitarbeitenden vom neuen Eigentümer weiterbeschäftigt werden.

Das Engagement von Swiss Prime Site gegenüber verschiedenen Stakeholdern war 2020 von elementarer Bedeutung. Dabei hatte der Schutz der Mitarbeitenden oberste Priorität. Denn nur mit den hochqualifizierten Experten konnten die Geschäftsprozesse trotz veränderten und deutlich erschwerten Rahmenbedingungen sichergestellt werden. Der Verwaltungsrat und die Gruppenleitung haben darüber hinaus gemeinsam beschlossen, einen Solidaritätsfonds zugunsten von besonders von Corona betroffenen Mitarbeitenden zu äufnen. Damit sollte in erster Linie den Verkaufsangestellten von Jelmoli, welche infolge der Krise und der angeordneten Schliessung des Premium Department Stores Kurzarbeit anmelden und eine Einbusse ihres Lohnes hinnehmen mussten, unkompliziert und rasch geholfen werden. Der Fonds wurde mit CHF 450 000 dotiert und zu gleichen ­Teilen aus den Honoraren des Verwaltungsrats sowie den Vergütungen der Mitglieder der Gruppenleitung gespiesen. Weiter war es wichtig, den Mietern mit personellen und finan­ziellen Ressourcen beizustehen und sie in dieser Krise soweit möglich zu unterstützen. Viele Gastronomiebetriebe, Event­veranstalter, Detailhändler oder Selbstständige wurden vom Lockdown hart getroffen und konnten für eine gewisse Zeit ihrer Geschäfts­tätigkeit nicht nachgehen. Mit Stundungsvereinbarungen, ­Mieterlassen und individuellen Lösungen ist es Swiss Prime Site gelungen, beinahe allen betroffenen Kunden zu helfen.

Die Erneuerung der Führungsgremien innerhalb von Swiss Prime Site wurde weiter vorangetrieben. Ton Büchner hat an der Generalversammlung 2020 den Vorsitz des Verwaltungsrats übernommen. Im Rahmen des Erneuerungsprozesses soll zudem die vakante Position von Rudolf Huber im Verwaltungsrat anlässlich der Generalversammlung 2021 mit einer ­ge­eigneten Nachfolgerin neu besetzt werden. Mit Barbara A. Knoflach wird der Generalversammlung die ideale Kandidatin vorgeschlagen. Auf Stufe Gruppenleitung wurde mit der ­Ernennung von Dr. Martin Kaleja die Führung des Kerngeschäfts Immo­bilien optimal neu besetzt. Zusätzlich wurde die Gruppenleitung ab 2021, aufgrund der künftigen strategischen Wichtigkeit des Real Estate Asset Managements für Drittkunden, um Anastasius Tschopp (CEO Swiss Prime Site Solutions) ­erweitert.

Im Bereich Vergütung und Incentivierung des Verwaltungsrats und der Gruppenleitung wurden 2020 wichtige Vorhaben um­gesetzt. Dazu gehörte unter anderem, dass ein externes Benchmarking durchgeführt wurde. Daraus resultierte, dass sich Swiss Prime Site im Rahmen der Grösse und der Struktur des Unternehmens sowie innerhalb der Immobilienbranche in der marktüblichen Bandbreite bewegt. Darüber hinaus sind Änderungen und Präzisierungen im Vergütungsreglement des Managements erfolgt. Ab 2021 werden Rückforderungsklauseln für die Gruppenleitungsmitglieder eingeführt. Was die Vergütung des Verwaltungsrats angeht, wurde der Discount von 10% beim Aktienanteil gestrichen und die Sperrfrist von vier auf marktübliche drei Jahre angepasst.

Wenn ich in einem Jahr wiederum diese Zeilen schreibe, ­werden Agilität, Flexibilität und Verantwortungsbewusstsein nach wie vor auf meiner Prioritätenliste zuoberst stehen. Nichts­destotrotz wünsche ich mir für uns alle, dass wir ein Stück weit das «New Normal» durchschritten haben und ­unseren Auf­gaben wieder etwas unbeschwerter nachgehen können.

Dr. Barbara Frei-Spreiter
Verwaltungsrätin und Vorsitzende Nominations- und Vergütungsausschuss