Geschäftsjahr 2019 mit sehr guten Resultaten

Betriebsertrag

1259

Mio. CHF Betriebsertrag
+3.7% zum Vorjahr

EBIT

628

Mio. CHF Betriebsgewinn
+31.3% zum Vorjahr

Gewinn

609

Mio. CHF Gewinn
+95.7% zum Vorjahr

Immobilienportfolio

11.8

Mrd. CHF Fair Value
+5.0% zum Vorjahr

Leerstand

4.7

Prozent Leerstand
−0.1 %-Punkte zum Vorjahr

Projektpipeline

2.0

Mrd. CHF Investitionen
unverändert zum Vorjahr

NAV

71.9

CHF pro Aktie nach latenten Steuern
+6.1% zum Vorjahr

EPS

4.1

CHF ohne Neubewertungen und latente Steuern
+4.8% zum Vorjahr

Ausschüttung

3.8

CHF Brutto pro Aktie*
unverändert zum Vorjahr
*Antrag an die Generalversammlung

Geschätzte Aktionär­innen und Aktionäre

Die nach wie vor hohe Nachfrage nach erstklassigen Rendite­liegenschaften sorgte für eine positive Entwicklung auf den Immobilienmärkten. Unter diesen Rahmenbedingungen und dank aktivem Portfolio ­Management kann Swiss Prime Site für das Geschäftsjahr 2019 wiederum sehr gute Resultate ausweisen.

Vorwort lesen

Podcast hören

Die nach wie vor hohe Nachfrage nach erstklassigen Rendite­liegenschaften sorgte für eine positive Entwicklung auf den Immobilienmärkten. Unter diesen Rahmenbedingungen und dank aktivem Portfolio ­Management kann Swiss Prime Site für das Geschäftsjahr 2019 wiederum sehr gute Resultate ausweisen.

­Der Betriebsertrag ist um 3.7% auf CHF 1 258.8 Mio. gewachsen. Beide Segmente Immobilien und Dienstleistungen trugen positiv zum erfreulichen Anstieg bei. Im Kerngeschäft Immobilien erhöhte sich der Ertrag um 2.0%. Die immobiliennahen Dienstleistungen steigerten ihren Beitrag zur Gruppe um 4.8% gegenüber dem Vorjahr. Im Jahresverlauf wuchs das Immobilienportfolio um 5.0% auf CHF 11.8 Mrd. Die Qualität des Portfolios zeigt sich in der reduzierten Leerstandsquote von 4.7% [4.8%] und der im Marktvergleich nach wie vor attraktiven Nettorendite von 3.5% [3.6%]. Der erzielte Gewinn stieg deutlich auf CHF 608.5 Mio. [CHF 310.9 Mio.]. Neben operativen Verbesserungen führten Wertsteigerungen im Liegenschaftsportfolio sowie ein einmaliger positiver Steuereffekt aufgrund von Steuersenkungen in einigen Kantonen zu diesem erfreulichen Resultat.

Für 2020 gehen wir davon aus, dass die ökonomischen und politischen Bedingungen im Rahmen des Vorjahres bleiben werden. Dies dürfte für uns wie auch die Immobilienbranche vielfältige Chancen bieten: Abgeschlossene Projektentwicklungen, das aktive Asset-, Portfolio- und Leerstandsmanagement, wiederkehrende Erträge aus Immobilienentwicklungen sowie die weitere Realisation der Projektpipeline werden sich 2020 positiv auf die Erreichung der operativen und strategischen Ziele im Kerngeschäft Immobilien auswirken. Aus dem immobiliennahen Segment Dienstleistungen erwarten wir solide Beiträge. Die Veräusserung der Tertianum Gruppe wird darüber hinaus zu einem einmaligen Gewinnzuwachs, vor Neubewertungen und latenten Steuern, führen. An einer attraktiven Ausschüttungspolitik werden wir festhalten.

Ich danke unseren werten Aktionären, Kunden und Partnern für das Vertrauen und die Unterstützung. Mein Dank gilt ebenfalls allen Mitarbeitenden und dem Management der gesamten Swiss Prime Site-Gruppe. Gemeinsam mit ihnen hat sich Swiss Prime Site in meiner Zeit als Verwaltungsrat und auch Verwaltungsratspräsident zu einem erfolgreichen Unternehmen der Immobilienbranche entwickelt.

Prof. em. Dr. Hans Peter Wehrli
Präsident des Verwaltungsrats

Bericht zum Geschäftsjahr 2019

2019 war für Swiss Prime Site ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der Betriebsertrag ist um 3.7% auf CHF 1 258.8 Mio. gewachsen. Die Segmente Immobilien und Dienstleistungen trugen beide positiv zum erfreulichen Anstieg bei. Im Kerngeschäft Immobilien erhöhte sich der Ertrag um 2.0%.

Finanzkommentar lesen

Finanzbericht herunterladen

KGV, ROE und GPA, alles klar?!

2019 war für Swiss Prime Site ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der Betriebsertrag ist um 3.7% auf CHF 1 258.8 Mio. gewachsen. Die Segmente Immobilien und Dienstleistungen trugen beide positiv zum erfreulichen Anstieg bei. Im Kerngeschäft Immobilien erhöhte sich der Ertrag um 2.0%. Die immobiliennahen Dienstleistungen steigerten ihren Beitrag zur Gruppe um 4.8% gegenüber dem Vorjahr. Im Jahresverlauf wuchs das Immobilienportfolio um 5.0% auf CHF 11.8 Mrd. Die Qualität des Portfolios zeigt sich in der reduzierten Leerstandsquote von 4.7% [4.8%] und der im Marktvergleich attraktiven Nettorendite von 3.5% [3.6%]. Der erzielte Gewinn stieg deutlich auf CHF 608.5 Mio. [CHF 310.9 Mio.]. Neben operativen Verbesserungen führten Wertsteigerungen im Liegenschaftsportfolio sowie ein einmaliger positiver Steuereffekt aufgrund von Steuersenkungen in einigen Kantonen zu diesem Resultat. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet Swiss Prime Site ein steigendes Ergebnis auf operativer Ebene vor Neubewertungen und latenten Steuern. Darin enthalten ist ein wesentlicher Gewinn aus dem Verkauf der Tertianum Gruppe.

Nach einem guten Start ins Jahr entwickelte sich die Schweizer Wirtschaft im 2. Semester 2019 verhalten. Einerseits sorgten globale Unsicherheiten für eine weniger ausgeprägte internationale Nachfrage nach helvetischen Dienstleistungen und Gütern. Andererseits bremste die Aufwertung des Frankens zusätzlich das Wachstum. Damit zusammenhängend trübte sich die Binnenkonjunktur trotz günstigen Refinanzierungsopportunitäten etwas ein. Das für Immobilien attraktive Zinsumfeld und die hohe Nachfrage nach erstklassigen Renditeliegenschaften sorgten jedoch für eine positive Entwicklung auf dem für Swiss Prime Site relevanten Immobilienmarkt. Unter diesen Rahmenbedingungen und dank aktivem Portfolio Management kann Swiss Prime Site 2019 wiederum gute Resultate ausweisen.

Das Kerngeschäft Immobilien trug den Löwenanteil zur guten Geschäftsentwicklung der Gruppe bei. Über das gesamte Geschäftsjahr 2019 gesehen, konnten 128 000 m2 (~8% der vermietbaren Flächen) neu oder wiedervermietet werden. Swiss Prime Site Immobilien arrondierte opportunistisch das Portfolio leicht und veräusserte im Verlauf des Jahres kleinere Liegenschaften. Der Abverkauf von Gewerbeflächen im Stockwerkeigentum eines Gebäudes des Projekts Espace Tourbillon in Genf läuft wie geplant. Die ersten Verkäufe verschiedener Flächen fanden im 2. Halbjahr statt. In das moderne und architektonisch offene YOND in Zürich-Albisrieden sind einige Mieter bereits eingezogen. In der Schönburg in Bern konnten beinahe alle der 142 Wohnungen und die Retailflächen den Mietern übergeben werden. Die Eröffnung des Hotels mit 180 Betten wird 2020 erfolgen. Die weiteren Projekte im Bau, welche innerhalb der Pipeline rund CHF 560 Mio. umfassen, sind sehr gut unterwegs. Die bestehenden Gebäude im Grossprojekt JED in Schlieren werden auf die Bedürfnisse der beiden Ankermieter angepasst. Im 2. Halbjahr 2019 wurde ein Gastronomiebetreiber für den Betrieb verschiedener Restaurations- und Eventformate auf dem Areal ausgewählt. Dies dürfte die bereits hohe Attraktivität des JED weiter steigern. Im Stücki Park in Basel schreitet der Bau der Büro- und Laborflächen der ersten Etappe gut voran. Im Fachmarkt a1 in Oftringen konnten erste umgebaute Flächen wieder in Betrieb genommen werden. Derzeit sind weitere acht Entwicklungsprojekte in Planung. Das Investitionsvolumen für diese Vorhaben beträgt rund CHF 940 Mio. Die beiden Projekte aus dem Bereich Leben im Alter in Olten und Paradiso sind zu 100% und langfristig an Tertianum vermietet. Für die Bauvorhaben in Lancy (Alto Pont-Rouge) und Basel-Stadt (Stücki Park) ist Nachfrage vorhanden. Die Baubewilligung für den JED Neubau (2226) in Schlieren liegt vor. Für das Projekt maaglive in Zürich-West startete im Herbst 2019 der Architekturwettbewerb.

Das Segment Dienstleistungen entwickelte sich im Rahmen der Erwartungen. In einem anspruchsvollen Markt steigerte Wincasa die verwalteten Immobilienvermögen leicht auf CHF 71.0 Mrd. Gleichzeitig läuft die digitale Transformation des Geschäftsmodells auf Hochtouren. Jelmoli erweiterte sein Dienstleistungsangebot, um weiterhin ein grösstmögliches Kundenerlebnis zu bieten. Neben einer Breitling-Bar eröffneten 2019 die Pallas Kliniken im Premium Department Store ihren neuen Aesthetics Flagship Standort im Herzen Zürichs. Tertianum setzte seine Wachstumsstrategie wie geplant weiter fort und steigert mittels digitaler Weiterentwicklung die Betriebseffizienz sowie den Mehrwert für die Gäste. Swiss Prime Site Solutions erneuerte vorzeitig den Vertrag zur Zusammenarbeit mit der Swiss Prime Anlagestiftung und konnte für den Kunden die Assets under Management auf CHF 2.3 Mrd. gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern.

Betriebsertrag

in CHF Mio.01.01.– 31.12.201801.01.– 31.12.2019Veränderung in %
Segment Immobilien509.2519.52.0
   Ertrag aus Vermietung von Liegenschaften434.4437.30.7
   Ertrag aus Immobilienentwicklungen72.879.89.7
   Andere betriebliche Erträge2.02.419.6
Segment Dienstleistungen790.7828.44.8
   Ertrag aus Vermietung von Liegenschaften101.5106.04.5
   Ertrag aus Immobiliendienstleistungen144.4148.12.5
   Ertrag aus Retail131.3127.8– 2.6
   Ertrag aus Leben im Alter396.9423.96.8
   Ertrag aus Asset Management8.513.560.2
   Andere betriebliche Erträge8.29.010.3
Eliminationen– 85.7– 89.03.9
Total Konzern1 214.11 258.83.7

Der Betriebsertrag von Swiss Prime Site stieg 2019 um 3.7% auf CHF 1 258.8 Mio. Beide Segmente trugen zum positiven Resultat bei. Im Kerngeschäft Immobilien konnten die Erwartungen erfüllt und der Betriebsertrag auf CHF 519.5 Mio. erhöht werden. Die Zunahme um CHF 10.3 Mio. oder 2.0% basiert zur Hauptsache auf der Steigerung der Erträge aus Immobilienentwicklungen. Das aktive Leerstands­management sowie vorausschauende Neu- und Wiedervermietungen leisteten weitere wertvolle Beiträge zu diesem Resultat. Das Liegenschaftenportfolio erreichte einen Wert von CHF 11.8 Mrd. und wuchs gegenüber Ende 2018 um 5.0%. Per 31. Dezember 2019 gehörten total 187 hochwertige Immobilien zum Bestand von Swiss Prime Site [Ende 2018: 190 Liegenschaften]. Mit 3.5% [3.6%] liegt die Nettorendite im Markt für erstklassige Renditeliegenschaften auf einem attraktiven Niveau. Die Leerstandsquote von 4.7% ist im Vorjahresvergleich auf einem leicht tieferen Wert.

Im Segment Dienstleistungen wuchs der Betriebsertrag 2019 um 4.8% auf CHF 828.4 Mio. Wincasa konnte den Ertrag aus Immobilien­dienstleistungen mit CHF 148.1 Mio. (+2.5%) gegenüber dem Vorjahresniveau erhöhen. Die Digitalisierung des Geschäftsmodells und der damit eingeleitete Kulturwandel werden konsequent umgesetzt. Das Portfolio der von Wincasa bewirtschafteten Immobilien erreichte einen Marktwert von rund CHF 71 Mrd. Jelmoli – The House of Brands erzielte einen Ertrag aus Retail von CHF 127.8 Mio. [CHF 131.3 Mio.]. Der Premium Department Store forcierte im herausfordernden Marktumfeld die Ausweitung seiner Dienstleistungs- und Markenangebote. Tertianum baute das Netzwerk von Wohn- und Pflegezentren weiter aus. Schweizweit verfügt das Unternehmen nun über 80 Standorte und erreichte 2019 einen Ertrag aus Leben im Alter von CHF 423.9 Mio. (+6.8%). Swiss Prime Site Solutions führte für die Swiss Prime Anlagestiftung zwei Emissionen durch und konnte bedeutende Akquisitionen tätigen. Dadurch stiegen die Assets under Management von CHF 1.6 Mrd. auf CHF 2.3 Mrd. Der Ertrag aus Asset Management stieg deutlich um 60.2% auf CHF 13.5 Mio. [CHF 8.5 Mio.].

Betriebliches Ergebnis (EBIT)

in CHF Mio.01.01.– 31.12.201801.01.– 31.12.2019Veränderung in %
Segment Immobilien431.1572.932.9
Segment Dienstleistungen47.655.516.6
Total Konzern478.6628.331.3

Das Betriebliche Ergebnis (EBIT) von Swiss Prime Site wuchs deutlich um 31.3% auf CHF 628.3 Mio. [CHF 478.6 Mio.]. Das Segment Immobilien trug den Löwenanteil zu diesem sehr guten Ergebnis bei. Das EBIT im Kerngeschäft erreicht CHF 572.9 Mio. [CHF 431.1 Mio.] (+32.9%). Darin enthalten sind Neubewertungen in der Höhe von CHF 204.4 Mio. [CHF 68.3 Mio.]. Der Zuwachs widerspiegelt die allgemein hohe Attraktivität und Qualität der Immobilien im Portfolio. Insbesondere die Liegenschaft an der Müllerstrasse 16,20 in Zürich trug aufgrund eines neuen und langfristigen Mietvertrags mit einem wesentlichen Neubewertungserfolg zur Zunahme bei. Der durchschnittliche reale Diskontierungssatz betrug per Ende 2019 3.06%. Damit lag er 16 Basispunkte unter dem Wert des Vorjahres. Ohne Neubewertungen resultierte beim EBIT ebenfalls ein Anstieg um 3.4% auf CHF 424.9 Mio. [CHF 411.1 Mio.]. Die anteiligen Vorsteuergewinne der veräusserten Entwicklungsprojekte in Plan-les-Ouates (Espace Tourbillon) und Bern (Weltpost Park) sowie einer im 1. Halbjahr verkauften Retail-Liegenschaft in Genf und weiterer Verkäufe im 2. Semester 2019 summierten sich auf insgesamt CHF 37.6 Mio. Der Betriebsaufwand des Segments Immobilien erhöhte sich um CHF 6.3 Mio. auf CHF 171.4 Mio. [CHF 165.1 Mio.]. Die Zunahme ist zur Hauptsache auf den Aufwand in Zusammenhang mit den verkauften Immobilienentwicklungen zurückzuführen.

Im Segment Dienstleistungen resultierte ein EBIT von CHF 55.5 Mio. [CHF 47.6 Mio.]. Insbesondere Tertianum sowie Swiss Prime Site Solutions überzeugten mit ihren operativen Resultaten. Das Wachstum des Netzwerks und Effizienzgewinne trugen bei Tertianum hauptsächlich zu dieser Entwicklung bei. Mit zwei Emissionen und mehreren Portfoliozukäufen für den Kunden Swiss Prime Anlagestiftung konnte Swiss Prime Site Solutions das Ergebnis beinahe verdoppeln. Wincasa vermochte trotz Transformationsprozess das Resultat gegenüber dem Vorjahr beinahe zu halten. Der Immobiliendienstleister wird 2020 die Investitionstätigkeit in die Digitalisierung des Geschäftsmodells nochmals erhöhen. Das anspruchsvolle stationäre Detailhandelsumfeld hat bei Jelmoli im Vorjahresvergleich zu einem Ergebnis unter dem Vorjahr geführt. Der Betriebsaufwand des Segments Dienstleistungen erhöhte sich um 3.9% auf CHF 771.9 Mio. [CHF 742.6 Mio.]. Der Anstieg um CHF 29.3 Mio. ist auf gestiegene Personalaufwendungen in Verbindung mit dem Wachstum der Gruppengesellschaft Tertianum zurückzuführen. Die Swiss Prime Site-Gruppe beschäftigte am Bilanzstichtag insgesamt 6 506 Personen [6 321].

Gewinn

Swiss Prime Site erzielte 2019 einen hohen Gewinn von CHF 608.5 Mio. [CHF 310.9 Mio.]. Dazu beigetragen haben operative Verbesserungen, höhere Neubewertungen sowie die Auflösung von latenten Steuerverbindlichkeiten im Umfang von CHF 172.5 Mio. aufgrund beschlossener kantonaler Steuersatzsenkungen. Attraktive Refinanzierungen und höhere aktivierte Fremdkapitalkosten im Zusammenhang mit Immobilienentwicklungen reduzierten den Finanzaufwand auf CHF 70.7 Mio. [CHF 75.8 Mio.] ab. Ohne Neubewertungen und latente Steuern betrug der Gewinn CHF 315.7 Mio. (+9.7%). Der Gewinn pro Aktie (EPS) erhöhte sich deutlich auf CHF 8.00 [CHF 4.27]. Ohne Neubewertungen und latente Steuern lag der EPS bei CHF 4.14 [CHF 3.95], dies bei einer um 4.6% höheren gewichteten Anzahl Aktien.

in CHF Mio.01.01.– 31.12.201801.01.– 31.12.2019Veränderung in %
Betriebliches Ergebnis (EBIT)478.6628.331.3
Finanzaufwand– 75.8– 70.7– 6.7
Finanzertrag1.21.962.3
Ertragssteueraufwand/-ertrag– 93.149.0– 152.6
Gewinn310.9608.595.7
Gewinn ohne Neubewertungen und latente Steuern287.8315.79.7

Bilanzkennzahlen

Swiss Prime Site platzierte 2019 zwei Anleihen – eine 8-jährige 1.25%-Obligation über CHF 350 Mio. und eine 12-jährige 0.375%-Obligation über CHF 170 Mio. – auf dem Kapitalmarkt. Der gewichtete durchschnittliche Fremdkapitalkostensatz reduzierte sich auf 1.2% [1.4%]. Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit des zinspflichtigen Fremdkapitals beträgt 4.2 Jahre [4.3 Jahre]. Der Vergleich zwischen Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 1.2% und der erzielten Nettorendite von 3.5% auf dem Immobilienportfolio zeigt einen nach wie vor attraktiven Zinssatzspread von 2.3% [2.2%].

Per Ende 2019 betrug die Eigenkapitalquote von Swiss Prime Site solide 44.4% [43.9%]. Der Belehnungsgrad des Immobilienportfolios liegt mit 45.7% praktisch auf Vorjahresniveau [45.3%]. Mit CHF 71.87 pro Aktie lag der NAV nach latenten Steuern um 6.1% über dem Vorjahreswert. Darin berücksichtigt ist die am 4. April 2019 erfolgte verrechnungssteuerfreie Ausschüttung von Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 3.80 je Aktie. Die Eigenkapitalrendite von Swiss Prime Site erreichte 11.5% [6.4%] und liegt zur Hauptsache aufgrund der erwähnten Sondereffekte über der langfristigen Zielsetzung des Unternehmens.

 Angaben in31.12.201831.12.2019Veränderung
in %
Eigenkapitalquote%43.944.41.1
Eigenkapitalrendite (ROE)%6.411.579.7
Nettoobjektrendite%3.63.5– 2.8
Gewichteter durchschnittlicher Fremdkapitalkostensatz%1.41.2– 14.3
Gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit des zinspflichtigen FremdkapitalsJahre4.34.2– 2.3
Finanzierungsquote des Immobilienportfolios (LTV)%45.345.70.9
NAV vor latenten Steuern pro Aktie1CHF83.4086.343.5
NAV nach latenten Steuern pro Aktie1CHF67.7471.876.1

1 Das Segment Dienstleistungen (immobiliennahe Geschäftsfelder) ist darin nur zu Buchwerten enthalten

Ausblick

Für 2020 geht Swiss Prime Site davon aus, dass die ökonomischen und politischen Bedingungen im Rahmen des Vorjahres sein werden. Dies dürfte für das Unternehmen wie auch die Immobilienbranche Chancen bieten. Abgeschlossene Projektentwicklungen, das aktive Asset-, Portfolio- und Leerstandsmanagement, wiederkehrende Erträge aus Immobilienentwicklungen sowie die weitere Realisation der Projektpipeline werden sich 2020 positiv auf die Erreichung der operativen und strategischen Ziele im Kerngeschäft Immobilien auswirken. Aus dem immobiliennahen Segment Dienstleistungen erwartet Swiss Prime Site die geplanten Beiträge. Der Verkauf der Tertianum Gruppe wird darüber hinaus zu einem Gewinnzuwachs vor Neubewertungen und latenten Steuern sowie zu einer Veränderung der Erfolgsrechnungs- und Bilanzstruktur führen. Das Unternehmen hält an einer attraktiven Ausschüttungspolitik an die Aktionärinnen und Aktionäre fest.

Ideen für den Erfolg

Für Swiss Prime Site ist Innovation ein zentraler Treiber für eine nachhaltige Geschäftstätigkeit. Mit der Durchführung von Innovationsworkshops will das Unternehmen die Bedürfnisse der Stakeholder frühzeitig antizipieren und für sie Mehrwert schaffen. Ein Bericht über den jüngst veranstalteten Workshop zum Thema «Wertewandel».

Swiss Prime Site Innovation Infrastruktur Stakeholder

Es ist ruhig im Raum. An mehreren Tischen verteilt sitzen Personen. Die Köpfe zusammengesteckt, tauschen sie Informationen aus und diskutieren mit gedämpften Stimmen. Einige von ihnen sind über ihren Laptop oder ihr Smartphone gebeugt und recherchieren im Internet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auf verschiedenfarbigen Moderationskarten festgehalten, auf Flipcharts gepinnt und geclustert. Es ist später Nachmittag und die Teilnehmenden sprühen vor Ideen.

Die Durchführung von Innovationsworkshops zählt heutzutage zum Pflichtprogramm jedes Unternehmens, das der Zukunft einen Schritt voraus sein will. Es steht deshalb ausser Frage, dass Swiss Prime Site als grösste börsenkotiere Immobiliengesellschaft der Schweiz sich mit den Themen und Trends von Morgen auseinandersetzt. «Für uns ist Innovation der Treiber für eine nachhaltige Geschäftsführung», präzisiert Urs Baumann, Head Group Sustainability & Innovation bei Swiss Prime Site. Innovation ist Teil der Unternehmensstrategie. Zusammen mit den dazugehörigen Prozessen zählt sie zu den zentralen und gelebten Werten der Immobiliengesellschaft. «Im Rahmen eines systematischen Innovationsmanagements identifizieren und analysieren wir die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Wir wollen wissen, wie sie generell unseren Markt und unser Umfeld in Zukunft prägen werden und was für Auswirkungen sie im Speziellen auf unsere Geschäftstätigkeit haben. Dieses Wissen – wir betrachten es als sogenanntes ‘Intellektuelles Kapital’ – hilft uns, die Bedürfnisse unserer Stakeholder frühzeitig zu antizipieren. Schliesslich geht es darum, unsere Immobilien und Dienstleistungen so zu planen, dass sie für unsere Stakeholder nachhaltig nutzbar sind und einen signifikanten Mehrwert erbringen.»

Das Future Board ist ein interdisziplinär arbeitendes Gremium, das die Innovationstätigkeiten der gesamten Swiss Prime Site-Gruppe bündelt und steuert.

Im Rahmen eines systematischen Innovationsmanagements identifiziert und analysiert das Future Board die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen.

Die Erkenntnisse werden auf verschiedenfarbigen Moderationskarten festgehalten, auf Flipcharts gepinnt und geclustert. 

So haben sich heute die Experten aus den Bereichen Entwicklung, Innovation und Technologie von Swiss Prime Site sowie ihren Gruppengesellschaften im Swissmill Tower in Zürich-West zusammengefunden. Neun an der Zahl sind es. Sie bilden das Future Board. Ein interdisziplinär arbeitendes Gremium, das mit der Aufgabe betraut ist, die Innovationstätigkeiten über die gesamte Swiss Prime Site-Gruppe zu bündeln und zu steuern. Dazu zählt auch die Organisation von Innovationsworkshops. «Solche Workshops sind eine effektive Methode, um uns vertieft mit relevanten Themen zu befassen und unsere Innovationsfelder konzeptionell weiterzuentwickeln», erklärt Urs Baumann.

Heute geht es um den Wertewandel unserer Gesellschaft. Hierzu Dr. Alexandra Bay, Head Group Research bei Swiss Prime Site: «Unsere Wertvorstellungen verschieben und verändern sich ständig. Das war schon immer so. Gegenwärtig passiert das jedoch schneller und mit einem hohen Mass an Komplexität. Das ist auf die vielen (digitalen) Impulse, die uns andauernd Neues zutragen und entstehen lassen, zurückzuführen. Vor allem aber sind unsere Werte heute ambivalent.» Als Beispiel sei der Megatrend Individualisierung genannt: Wir haben die Freiheit, uns selbst zu definieren und zu bestimmen, an welchen Idealen wir uns orientieren, wie wir wohnen, leben, arbeiten oder wie und was wir konsumieren. Die Qual der Wahl also. Das wirft Fragen auf. Eine im Speziellen: Diejenige nach Zugehörigkeit. Ungeachtet aller Individualität wollen wir nämlich einer Gemeinschaft zugehören. Hier zeigt sie sich, die Ambivalenz – und wie komplex sich ihre gegensätzlichen Effekte auf die Rahmenbedingungen der Zukunft und auf das Geschäftsmodell eines Immobilienunternehmens wie Swiss Prime Site auswirkt. «Solche Entwicklungen wollen wir so gut wie möglich greifbar machen», sagt Alexandra Bay.

Gestartet hat der Innovationsworkshop bereits am Morgen. Nach einer kurzen Begrüssung und Einleitung präsentierten die Mitglieder des Future Board sich gegenseitig ihre bereits sehr detailliert ausgearbeiteten Business Cases. Zwei Monate zuvor haben die Teilnehmenden das Arbeitspaket erhalten. Der Auftrag: Blitzpräsentation von Persona, einer Auswahl von möglichen Innovationsfeldern und den dazu konzipierten Business Cases. Im Mittelpunkt stehen Michèle Powerbündel, Maxilein und Hansueli Dübeli. Das sind fiktive Personen, in deren Alltag die Immobilien und Dienstleistungen von Swiss Prime Site eine Rolle spielen. «Wir haben uns in drei Gruppen aufgeteilt und uns in den vergangenen Wochen mehrmals getroffen», erzählt eine Teilnehmerin. «Dabei haben wir uns intensiv mit unserer Persona, ihrer Lebenskonstellation und den äusseren Einflussfaktoren in der Zukunft, genauer gesagt im Jahr 2040, auseinandergesetzt. Auf dieser Basis haben wir dann spezifische Geschäftsideen entwickelt.»

Direkt im Anschluss an die Präsentationen wurden im Plenum Verständnisfragen geklärt, kritische Punkte angesprochen und konstruktive Empfehlungen eingebracht. Schliesslich galt es im Kollektiv zu entscheiden, welche Konzepte weiterbearbeitet und welche konsolidiert oder ad acta gelegt werden. Das wiederum hatte Einfluss auf die für den weiteren Verlauf des Workshops massgebende Zusammensetzung der Gruppen. Eine wichtige Sequenz während eines Innovationsworkshops. Sie soll sicherstellen, dass andere Ideen eingebracht werden und der Know-how-Transfer stattfindet. Und welche Business Cases wurden für die Weiterentwicklung selektiert? «Wir haben drei Konzepte gewählt, die einerseits den grössten Nutzen für die Personas, also unsere Stakeholder, aufweisen und andererseits das höchste Wertschöpfungs- und Innovationspotenzial für unser Geschäftsmodell bieten. Interessant ist, dass fast alle Konzepte im Kern den sozialen Wert der Gemeinschaft oder den sogenannten Community-Gedanken aufnehmen», resümiert Urs Baumann.

«Wenn wir und unsere Stakeholder von Anfang an am gleichen Strang ziehen, können wir für alle Seiten gezielter, klüger, schneller und insgesamt erfolgreicher entwickeln.»

Urs Baumann, Head Group Sustainability & Innovation

Nach einer kurzen Mittagspause haben sich die Mitglieder des Future Board wieder in ihren Gruppen zusammengefunden. «Nun gehen wir noch mehr ins Detail und betrachten die Customer Journey, die Opportunitäten für Kunde und Unternehmen sowie die Investitionskosten. Das Ziel ist, das wir am Ende des Tages ausweisen können, wie sich die vorgeschlagenen Geschäftsideen konkret auf unsere Immobilien im Portfolio oder geplante Entwicklungen übertragen lassen», so Urs Baumann. Herausgekommen sind Konzepte wie beispielsweise die Transformation von Stadtteilen in Lebensräume, in denen der Gemeinschaftsgedanke den Grundstein für eine nachhaltige Raumentwicklung legt. In gezielter Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand, der Bevölkerung und den Nutzern sollen übergeordnete Flächengestaltungskonzepte zur verbesserten Ein- und Anbindung an einzelne Standorte oder Quartiere entwickelt werden. Diese sehen adaptierbare Büro-, Gewerbe-, Retail- und Wohnräume mit geteilten Allgemeinflächen und allen erforderlichen Services, die denjenigen eines Hotels in Nichts nachstehen, vor. Das Besondere: Die über mehrere Generationen verteilten Nutzer kreieren Angebot und Infrastruktur selbst – von der Planung bis hin zum eigentlichen Betrieb. Im Zentrum einer solchen «kuratierten Gemeinschaft» steht die Bildung einer Community und deren wichtigster Wert, die Loyalität – oder anders gesagt, die Verbundenheit zu einem mitgestalteten Lebensraum. Ein sozialer Wert als Mehrwert für Swiss Prime Site? «Wenn wir und unsere Stakeholder von Anfang an am gleichen Strang ziehen, können wir für alle Seiten gezielter, kluger, schneller und insgesamt erfolgreicher entwickeln und betreiben. Zudem ist in einer Community der Wille zur gegenseitigen Unterstützung – nehmen wir etwa den Einkauf beim lokalen Detailhändler oder das freiwillige Engagement zur Aufwertung des Quartiers – grösser als in einer anonymen Siedlung», erklärt Urs Baumann.

Am Schluss ihrer Präsentationen und als Fazit des Workshops fassen die Teilnehmenden zusammen, welche Punkte für ihre Geschäftsmodelle noch zu prüfen sind, welche Unsicherheiten ausgeräumt werden müssen und wie sie sich insgesamt die Weiterentwicklung ihrer Idee vorstellen. Die wichtigste Frage bleibt: Wie geht es weiter und was wird getan, damit dieses Wissen nicht versickert? «Erstmals steht die Sicherung der Ergebnisse an. Danach entscheiden wir im Plenum über die Möglichkeit der Umsetzung der Ideen oder ob wir weitere Expertisen benötigen. Wesentlich ist, dass wir für die Grundsatzfragen der Zukunft gerüstet sind, indem wir uns heute mit einer solchen konfrontiert haben. Allein dadurch besitzen wir schon mal einen Wettbewerbsvorteil. Das Ziel ist sicherlich, dass wir die Ideen unter realen Bedingungen auf unseren Arealen oder bei der Entwicklung von neuen Projekten testen können. In der Vergangenheit und bei der Planung unserer aktuellen Projekte, haben wir schon mehrmals bewiesen, dass wir auch den Mut haben, neuartige und zukunftsorientierte Konzepte umzusetzen», schliesst Urs Baumann.