Finanzkommentar CFO – Story
Finanzkommentar CFO – Story
Von wo aus arbeiten Sie gerade?
Andrea Schaller: Auch wenn wir uns jetzt über einen TEAMS-Call sehen, bin ich doch im Büro.
Macarena Concha: Ich melde mich zwar von zu Hause aus, bin aber sozusagen fast mit einem «digitalen Sprint» zu unserem Gespräch herangeeilt…
Warum Zuhause beziehungsweise im Büro? Weshalb geeilt?
AS: Gewisse Arbeiten kann ich schlecht von zu Hause aus erledigen. Oft benötige ich die direkte und persönliche Interaktion mit meinen Kollegen, weshalb ich viel vor Ort im Prime Tower sein muss.
MC: Ich bin etwa hälftig im Büro und zu Hause. Vorhin war ich quasi «beim Anwalt». Wir mussten einem Projekt juristisch noch den letzten Schliff geben.
Beschreiben Sie doch Ihren Beruf in ein paar Sätzen.
MC: Kurz gesagt, bin ich sehr viel auf Baustellen unterwegs. Ich treibe unsere zahlreichen Immobilienprojekte voran und bin verantwortlich, dass wir im Zeitplan bleiben. Mein Ziel als Entwicklerin ist es, dass wir sehr gute Produkte auf den Markt bringen, die unsere Kunden zufriedenstellen.
AS: Ich habe derzeit auch mit vielen «Baustellen» zu tun. Dies jedoch im übertragenen Sinne [lacht]. Ich bin für die Kommunikation von Swiss Prime Site Solutions und Swiss Prime Anlagestiftung verantwortlich. Das umfasst die klassische und digitale Kommunikation, Branding und Storytelling.
Was macht in Ihren Augen Ihre Stelle aus?
AS: Es ist eine sehr vielseitige Aufgabe. Jeder Tag ist anders und bringt neue Fragestellungen auf, die es zu lösen gilt. Das Wenige, das an «daily business» anfällt, mache ich quasi nebenbei oder am Rande. Ich kann mich jeden Tag einbringen und etwas bewegen.
MC: Die Vielseitigkeit kann ich für meinen Teil absolut bestätigen. Der hohe Grad an Flexibilität in meiner Tätigkeit gefällt mir ausserordentlich. Zudem wird man bei uns gehört und die Meinung, die man einbringt, zählt. Das gefällt mir.
Sind dies lediglich Merkmale ihrer Stelle oder gehört das zur DNA von Swiss Prime Site?
MC: In meinen Augen gehört das absolut zur DNA der Swiss Prime Site-Gruppe.
AS: Die erwähnte Flexibilität und Gestaltungsfreiheit ist gerade bei Swiss Prime Site Solutions noch etwas ausgeprägter, da wir ein junger Marktplayer sind, weht bei uns immer noch der Hauch eines Start-ups durch die Gänge.
Warum tun Sie was sie tun und nicht etwas anderes?
AS: Ich bin eine offene und kommunikative Person. Ich versuche stets das grosse Ganze im Blickfeld zu haben und zu verstehen. Genau das habe ich in meinem Beruf.
MC: Architektur ist das, was mir Spass macht. Ich brauche Gestaltungsfreiheit und Möglichkeiten mich und meine Ideen sowie Kreativität einzubringen. Weil ich, wie Andrea bereits erwähnte, die grossen Zusammenhänge sehen und mitgestalten möchte, bin ich bei Swiss Prime Site.
Wenn Sie etwas an Ihrem beruflichen Umfeld ändern könnten, was wäre das?
AS: Der Umstand, dass Swiss Prime Site Solutions noch ein relativ junges Unternehmen ist, bringt wie gesagt viele Freiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten mit sich. Auf der anderen Seite sind wir aber noch daran, Strukturen und Prozesse zu definieren und etablieren. Dies ist genau das, was wir brauchen.
MC: Ich kann das Gesagte nur bestätigen. Weiter würde es helfen, wenn wir, gerade jetzt in Zeiten von erzwungener Distanz, mehr Nähe zueinander hätten. Dies insbesondere, um sich auszutauschen und um kreativ zu sein. Dies wird sich aber zum Glück bis Ende Jahr ändern, wenn wir zu unseren Kollegen in den 33. Stock des Prime Towers ziehen.
Hat sich Ihr Empfinden gegenüber Ihrem Job in den vergangenen 12 Monaten verändert?
AS: Die Pandemie hat meine Arbeit erschwert und einige Prozesse schwieriger gemacht. Als Kommunikatorin bin ich normalerweise mitten im Geschehen und versuche stets an wichtige Informationen und Inputs für meine Tätigkeit heranzukommen. Deshalb ist bei meiner Arbeit ein hoher Anteil Präsenz wichtig. Wenn jedoch viele meiner Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice sitzen, fliessen Informationen nur spärlich und die Prozesse gestalten sich mühsam.
MC: Bei mir ist das Gegenteil der Fall. Der Lockdown spielte für meine Arbeit kaum eine Rolle. Allerdings hat die Anzahl der Meetings zugenommen. Ich bin nach meinem Einstieg im Herbst 2019 gut bei Swiss Prime Site Solutions angekommen und konnte mittlerweile einige Projekte erfolgreich auf den Weg bringen.
Ein Immobilienunternehmen scheint auf den ersten Blick «technisch». Stimmt diese Einschätzung?
MC: Würde ich so nicht sagen. Wir stellen ja nicht einfach nur Beton- und Glaskisten in die Welt. Wir schaffen Lebensräume. Damit orientieren wir uns in erster Linie an den Wünschen der Kunden und ihren Bedürfnissen. Zudem spielen Stakeholder wie Nachbarn, Behörden, Konkurrenten und andere eine wichtige Rolle. Nur ein «Haus» zu bauen oder erstellen zu lassen, könnte jeder.
AS: Vor Swiss Prime Site Solutions war ich in einem Private Equity Unternehmen tätig. Das ist sehr abstrakt und technisch. Immobilien empfinde ich hingegen als eine emotionale Branche. Flächen, Gebäude, Quartiere oder ganze Städte gefallen einem oder eben nicht. Das hat viel mit Architektur und Geschmack oder eben mit Emotionen zu tun. Immobilien sind (be)greifbar, haptisch und man sieht die Entwicklung sowie das Resultat.
Hat die Pandemie an Ihrem Arbeitsempfinden etwas verändert und allenfalls warum?
MC: Der erste Lockdown war hart. Wir wussten nicht was mit unseren Baustellen geschieht und ob wir die Zeitpläne einhalten können. Zudem war die Situation für uns alle komplett neu.
AS: Mir ging es ähnlich. Ich habe im Lockdown meine Arbeit bei Swiss Prime Site Solutions begonnen. Es war fast unmöglich die Arbeitskollegen richtig kennenzulernen wie auch allgemein an Informationen heranzukommen. Was unter normalen Umständen «en passant» geschieht, musste ich mir auf sehr mühsame Art und Weise erarbeiten. Allerdings hat unser Arbeitgeber mittels digitalen Events und konstanter Kommunikation uns immer auf dem Laufenden gehalten.
«Ich bin eine offene und kommunikative Person. Ich versuche stets das grosse Ganze im Blickfeld zu haben und zu verstehen. Genau das habe ich in meinem Beruf.»
Sie beide haben Kinder. Wie haben Sie sich privat organisiert?
AS: Die Situation war und ist teilweise immer noch sehr aussergewöhnlich. Ich bin alleinerziehende Mutter und musste dadurch einiges Geschick an den Tag legen, um mich und meine schulpflichtige Tochter zu organisieren. Zum Glück habe ich Familie und Bekannte, die mir – so gut es ging – halfen. Ehrlich gesagt, war ich sehr froh als wir letzten Sommer wieder einigermassen normal zur Arbeit gehen konnten und ich meine Kolleginnen und Kollegen regelmässiger sehen konnte. Dies war in den vergangenen Monaten wiederum etwas schwieriger. Aber man gewöhnt sich an die Situation und kann besser damit umgehen. Manchmal habe ich das Gefühl mich in vier Personen teilen zu müssen, um allem und allen um mich herum gerecht zu werden. Ab und zu kommt etwas oder jemand zu kurz. Ich habe aber mittlerweile gelernt damit umzugehen.
MC: Ich kann Andrea nur beipflichten. Es war eine harte Zeit. Mein Mann und ich mussten uns selbst und unsere Kinder um unsere Arbeit herum organisieren. Bei uns kommt erschwerend hinzu, dass wir keine Verwandten in der Nähe haben, die uns mit den Kindern unterstützen können. Insbesondere wenn sie krank werden, treten Organisationsprobleme auf. Dabei kommt mir aber die Flexibilität, die ich im Job habe, zugute. Manchmal habe ich mich am Nachmittag um die Kinder gekümmert und meine Arbeit dann erst spät am Abend erledigt.
Wie ist die Wertschätzung, die Sie in Ihrem Beruf erfahren?
MC: Ich bekomme sowohl von meinen Vorgesetzten wie auch von Kolleginnen und Kollegen viel Anerkennung. Das ist gerade in kleinen Teams, wie wir sie haben, sehr wichtig. Jeder ist offen und lobt, bringt aber auch konstruktive Kritik an, wenn diese angebracht ist. Nur so können wir zielgerichtet arbeiten und die hohe Umsetzungsgeschwindigkeit halten.
AS: Ich kann die Worte von Macarena nur bestätigen. Wir sind wie Zahnräder, die ineinandergreifen und zusammen eine Art «Werk» bilden. Auch bei Zahnrädern entsteht Reibung, weshalb sie immer schön geölt sein müssen. Das Schmiermittel bei uns ist Vertrauen und eine offene Kommunikationskultur.
Werden Sie bei Ihren Zielen oder in Ihrer Tätigkeit gefördert?
AS: Absolut. Als Profis wissen wir natürlich, was unsere Arbeit ist und was von uns erwartet wird. Wir können jederzeit neue Dinge einbringen sowie anreissen und diese – wenn sinnvoll – bei uns anwenden und in unsere Prozesse integrieren. Es stehen uns ganz viele Möglichkeiten offen.
MC: Da kann ich nur zustimmen. Ergänzend scheint mir wichtig zu erwähnen, dass gefördert zu werden keine Einbahnstrasse ist, die vom Vorgesetzen zum Mitarbeitenden führt. In meinen Augen besteht eine grosse Wechselwirkung zwischen einerseits aus eigenem Antrieb mehr zu machen als notwendig ist – also durch den Mitarbeitenden – und andererseits Freiheiten sowie Unterstützung die man – durch Vorgesetzte – dafür zur Verfügung gestellt bekommt.
Gab es bei Ihnen auch schon Momente, wo Sie am liebsten alles hingeschmissen hätten?
AS: Oh ja, die Momente gab es. Ich denke aber, dass das völlig normal ist. Wo Menschen zusammenarbeiten «mänschelets» immer. Sofern man aber zusammen reden und die Differenzen aus dem Weg schaffen kann, ist am nächsten Tag – oder auch mal etwas später – alles wieder ok.
MC: Ich hatte da vielleicht etwas Glück, denn einen offenen Krach hatte ich noch nie. Vielleicht auch, weil ich mich vor allem im Stillen über unflexible und sture Menschen nerven kann. Das vergeht aber wieder schnell.
«Architektur ist das, was mir Spass macht. Ich brauche Gestaltungsfreiheit und Möglichkeiten mich und meine Ideen sowie Kreativität einzubringen.»
Was ist das Beste und das Schlimmste in Ihrem Arbeitsalltag?
MC: An meinem Job mag ich am meisten, dass ich im übertragenen Sinne fast immer auf der «grünen Wiese» beginnen kann. Ich schöpfe sehr viel Kraft und Kreativität aus dieser Flexibilität. Was ich hingegen gar nicht mag, sind lange Meetings ohne klare Zielsetzung.
AS: Genau. Seit wir nun auf digitale Meetings ausweichen müssen, hat die Anzahl und Länge derer deutlich zugenommen, weil mehr Abstimmung notwendig geworden ist. Was ich an meinem Job liebe, ist, dass ich in der Berichterstattung wie auch der allgemeinen Kommunikationsarbeit viel meiner Kreativität reinpacken kann. Nichts ist verboten solange es einen Mehrwert bringt und man gute Argumente dafür hat.
Konnten Sie bereits persönliche Erfolge feiern, seit Sie bei Swiss Prime Site Solutions sind?
AS: Klar. Wir konnten die Berichterstattung, die bisher stets von Dienstleistern gesteuert wurde, komplett «insourcen». Dadurch haben wir einen Haufen Geld gespart. Doch viel wichtiger ist die Effizienz und Prozesssicherheit, die wir dadurch erlangt haben. Ein weiterer Meilenstein für mich ist die neue Website der Swiss Prime Anlagestiftung, die gerade live gegangen ist. Das sind schöne Momente.
MC: Ich konnte zwei bedeutende Immobilienprojekte in den Bereichen Wohnen sowie Eco-Living in Zürich und Gewerbe in Luzern erfolgreich auf den Weg bringen. Das ist immerhin eine Investitionssumme von beinahe CHF 80 Mio., die mir anvertraut wurde.
Wenn Sie jemandem von Ihren Jobs erzählen. Was erzählen Sie mit besonderem Stolz?
MC: Swiss Prime Site ist ein grosser und wichtiger Marketplayer. Es genügt meistens zu sagen, wo ich arbeite, um anerkennende Reaktionen zu erhalten. Das erfüllt mich bereits mit einem gewissen Stolz.
AS: Die meisten Menschen sind sehr beeindruckt davon, wenn ich erzähle, dass ich im Prime Tower arbeite. Ich selbst bin ja immer noch auch davon angetan [lacht].
Was wäre der Titel des Songs, der Ihnen einfällt, wenn Sie an Ihre berufliche Aufgabe denken?
AS: Bei mir wäre es eindeutig «I’m still standing!» von Elton John. Damit keine Missverständnisse entstehen: Es geht dabei darum, dass ich im Lockdown beginnen musste und mir dadurch Vieles sehr mühsam erarbeiten musste. Aber: Alles ist gut!
MC: Wenn ich kurz in mich reinhorche, höre ich das Lied «Try» von Pink. Der Song ist in vielerlei Hinsicht ein Aufruf dazu, an Träume und Wünsche festzuhalten. Dies, obwohl Vieles in unserem Leben nicht einfach ist und es eben auch bedeutet, gewisse Risiken einzugehen, um etwas zu erreichen.