Story
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Vielen Dank, dass Ihr uns Einblicke in Eure Tätigkeit gebt. Wie wird ein Kaufprozess einer Immobilie ausgeführt?
David: Wir verfolgen die von unserem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung festgelegte Anlagestrategie, wobei wir stets darauf achten, dass die möglichen Kaufobjekte unserer Investitions- und Portfoliostrategie entsprechen. Dabei sind wir im stetigen Austausch mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Portfolio Asset Management, Development & Construction und der Finanzabteilung.
Mikaela: Bei einem Kaufobjekt achten wir neben der Lage auch auf Themen wie die Mieterstruktur, Nachhaltigkeit und zukünftige Potenziale – baulich wie auch finanziell. Wir verfolgen dabei meist eine langfristige Investitionsstrategie. Am Anfang steht immer eine Due Diligence. Im Rahmen einer soliden Due Diligence prüfen wir die finanziellen, rechtlichen und technischen Aspekte eines Objektes. Ziel unserer Arbeit ist, eine fundierte Grundlage für einen Businessentscheid zu schaffen.
Wie kommt Ihr zu den Kaufobjekten?
Mikaela: Ein wesentlicher Bestandteil unserer Tätigkeit ist das Monitoring des Immobilienmarktes. Wir suchen gezielt nach geeigneten Kaufobjekten. Dabei hilft uns, dass wir als führende börsenkotierte Immobiliengesellschaft der Schweiz gut in der Branche vernetzt und bei Maklern bestens bekannt sind. Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit besteht darin, unser Netzwerk zu pflegen und stets zu erweitern.
David: Zusätzlich beobachten wir auch die Gesamtwirtschaft hinsichtlich Änderungen im politischen und rechtlichen Kontext. Von Relevanz sind dabei infrastrukturelle Bauten wie Bahn- und Strassenprojekte, raumplanerische Entwicklungen mit beispielsweise Verdichtungstendenzen und Zonenplananpassungen sowie die Entstehung von neuen Gewerbe- und Wirtschaftsclustern.
Bei den Transaktionen gibt es ja sicherlich auch diverse vertragsrechtliche Punkte zu beachten?
Mikaela: In der Tat. Letzten Endes geht es auch um die Regelung und Abwicklung von rechtlichen Themen. Dies erfordert Kenntnisse rund um den Kaufvertrag, den Signing- und Closingprozess sowie in den Themenfeldern Notariat oder Grundbuch.
Wichtig zu erwähnen ist, dass wir nicht nur Asset Deals, sondern auch Share Deals abwickeln. Bei einem Share Deal ist die Strukturierung der Transaktion erheblich komplexer und der Due Diligence-Aufwand höher. Als Beispiel kann genannt werden, dass ein Aktienkaufvertrag wesentlich umfassender ist als ein reiner Immobilienkaufvertrag.
David: Kein Kauf oder Verkauf gleich ist. Es gibt zwar im Grundsatz Themen, die bei allen Transaktionen identisch sind. Durch die individuellen Wünsche unserer Verhandlungspartner sowie den Besonderheiten des jeweiligen Transaktionsobjektes ist unser Prozessmanagement jeweils massgeschneidert.
Wie sieht es mit der Affinität zu Finanzen für diesen Job aus?
Mikaela: Die Wirtschaftlichkeit, beispielsweise die Netto-Rentabilität oder Finanzierbarkeit einer Immobilie, spielt natürlich eine tragende Rolle. Darüber hinaus braucht es absolute Sattelfestigkeit bei der Analyse und Bearbeitung der entsprechenden Kennzahlen einer Immobilie. Allgemein kann gesagt werden, dass wir in unserem Team als Generalisten agieren, die in vielen Disziplinen Kenntnisse haben. Zudem sind wir bei Swiss Prime Site Immobilien gut aufgestellt, so dass wir spezifisches Know-how oft intern abholen können. Wenn notwendig, arbeiten wir ebenfalls mit externen Experten zusammen.
Welche Immobilien oder Grundstücke veräussert Ihr?
David: Zusammen mit dem Portfolio Asset Management überarbeiten wir regelmässig die Devestitionsstrategie. Grundsätzlich verkaufen wir Immobilien, die nicht mehr unserer Anlagestrategie entsprechen.
Welche Schnittstellen habt Ihr innerhalb der Swiss Prime Site-Gruppe?
Mikaela: Das kann ich am besten am Beispiel von unserer Gruppengesellschaft Wincasa erläutern. Wincasa leistet für uns einen wesentlichen Beitrag in den Bereichen Bauherrentreuhand und Bewirtschaftung sowie Areal-Management (MUSM). Im Bereich des Transaktionsmanagements unterstützen uns Experten von Wincasa für die technische Due Diligence.
Was macht für Euch den Reiz Eurer Tätigkeit aus?
David: Sie ist sehr vielschichtig. Eine Affinität für die relevanten Kennzahlen sowie ein «Riecher» für das Potenzial einer Immobilie oder eines Grundstückes sind wesentlich. Bei einem Akquisitionsprojekt erstellen wir meist einen kompletten Businessplan bzw. eine mittel- bis langfristige Objektstrategie. Das Erstellen und Berechnen verschiedener Varianten und zukünftiger Szenarien zum Kaufzeitpunkt ist komplex. Gemeinsam im Team müssen wir ein gewisses Gespür für das Potenzial einer Immobilie entwickeln. Diese umfassende Herangehensweise ist herausfordernd und gleichzeitig auch sehr reizvoll.
Mikaela: Die Agilität der Firma und die kleinen Teams ermöglichen neues Denken. Wir wagen es, neue Wege zu gehen und sind innovativ. Als Projektleiterin agiere ich selbständig und unternehmerisch, so zu sagen als «Projekt-CEO». Diese Verantwortung schätze ich sehr. Zudem finde ich die enge, unkomplizierte Zusammenarbeit im Team und mit anderen Abteilungen und unseren Gruppengesellschaften sehr bereichernd.