Story
Story
Morgens kurz nach acht im Rivington & Sons: Der Andrang ist gross. Ein Espresso nach dem anderen geht über die Theke. Doch Dario Tozzi, Barista und Geschäftsführer, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Er schenkt jeder einzelnen Tasse seine ganze Aufmerksamkeit. Dieses Streben nach Perfektion ist es, was nicht nur den Espresso im Rivington & Sons ausmacht, sondern die gesamte Bar.
Lassen wir also unseren Blick schweifen. Über den Tresen und die Barhocker zu den antiken Lampen bis hoch zur Stuck-Decke. Wie ein Mosaik setzt sich das Interieur des Raumes zu einem grossen New York-Ambiente der 20er und 30er Jahre zusammen. Kein Wunder, sind doch die Gründer Jonas Herde, Livio Notaro und Daniel Ferrari ausgemachte Fans der Metropole. Während wir an unseren Cappuccinos nippen, plaudert Dario Tozzi aus dem Nähkästchen: «Zwei Wochen waren die drei Freunde und Gründer in New York unterwegs, haben sich über 60 spannende Lokale angeschaut und sind voller Inspiration zurück nach Zürich gekommen. Hier haben sie gemeinsam mit den Architekten die gesamte Bar konzipiert und geplant. Dann ging es wieder nach New York, um in sogenannten Demolition-Depots antike Gegenstände aus Hotels, Restaurants und Bars zu kaufen, die ansonsten entsorgt worden wären.» Zweieinhalb Schiffs-Container kamen bei dieser speziellen Shoppingtour zusammen. Und so fanden historische Lampen mit echter Patina, grosse Teile einer gesamten Bar sowie Tapeten und Fragmente von Decken ihren Weg über den grossen Teich in die Schweiz. Swiss Prime Site ermöglichte es den drei Gastronomen ihre Visionen im Prime Tower zu verwirklichen und damit die Lebens- und Arbeitsqualität des Areals signifikant zu steigern.
Keine Frage, das Rivington & Sons versprüht einen ganz besonderen Charme. Eben den Charme einer New Yorker Bar der Zwischenkriegszeit. Und das kommt an – vor allem bei den Geschäftsleuten rund um den Prime Tower. «Obwohl das Angebot rundherum riesig ist und alle eine Kaffeemaschine im Büro haben, kommen einige von ihnen zwei oder dreimal am Tag auf einen Espresso vorbei», so Tozzi. «Bestimmt die Hälfte meiner Gäste kann ich mit Namen ansprechen. Nirgendwo lernt man so viele Menschen, so viele Geschichten kennen. Das liebe ich. Neben meinem Handwerk natürlich.» Es folgt ein kurzer äusserst interessanter Vortrag über Bohnenmischung und Röstung, Mahlgrad und Extraktionszeit. Ganz klar: Der Kaffee im Rivington & Sons ist eine Wissenschaft und wäre auch ohne das Ambiente schon ein Hochgenuss – doch wer möchte das schon missen?